XIII Open Internacional D’Squash Esportiu Rocafort-San Anton
Von 21.-23.1.2011 fanden in Barcelona die XIII Open Internacional D’Squash Esportiu Rocafort-San Anton statt. Das Turnier war mit 5.000 USD dotiert und wurde daher als Kategorie Challenger 5 gewertet.
Das Teilnehmerfeld war sehr stark besetzt, so kam ich gerade noch als letzter Spieler in den Hauptbewerb. Dank des neuen Setzungssystems musste ich nicht automatisch in der ersten Runde gegen einen gesetzten Spieler antreten, sondern mir wurde einer der 16 Spieler des Hauptbewerbes zugelost (inklusive Qualifikanten). Mit Ben Coleman (ENG, WRL 139) erwischte ich ein gutes Los, immerhin war er die Nummer 10 der Setzliste. Mit Julien Balbo (FRA, WRL 67), Dylan Bennet (NED, WRL 69) und Jens Schoor (GER, WRL 88), wären auch größere Kaliber als Erstrundengegner möglich gewesen.
Doch auch gegen den jungen Engländer Ben Coleman wusste ich, dass es keine einfache Partie sein wird.
Meine Reise begann schon mal schlecht, aufgrund von Schneefalls verpasste ich meinen Anschlussflug nach Barcelona und musste 5 Stunden auf dem Flughafen Zürich auf die nächste Maschine warten.
Mein Match war am Tag darauf um 19:30 angesetzt. Ich war etwas nervös vor Beginn, jedoch begann ich die Partie sehr druckvoll und legte sofort ein hohes Tempo vor. Ben hatte damit Probleme und ich zog sofort auf 3/0 davon. Ab dann fand mein Gegner besser ins Spiel, zudem ließ meine Qualität nach und ich schaffte es nicht mehr eine konstante Länge nach hinten zu spielen. Dadurch konnte Ben viele Bälle aus der Mitte abvollieren und mich unter Druck setzten, während mir auch viele Fehler unterliefen. Ich wusste, dass ich körperlich stärker war als der Engländer und versuchte lange Rallies aufzubauen. Dies gelang mir teilweise sehr gut, jedoch spielte ich zu viele ungenaue Bälle welche mich selbst in schlechte Situationen brachten und Ben konnte mich dadurch viel zum Laufen bringen. Ich verlor die ersten beiden Sätze knapp 9/11 und 9/11.
Nun musste ich etwas an meinem Spiel ändern. Ich konzentrierte mich mehr eine saubere Länge zu spielen und das Tempo mehr zu kontrollieren, des weiteren versuchte ich mehr zu kontern, anstatt selbst ständig das Spiel zu machen und dadurch Fehler oder ungenaue Bälle zu spielen welche meinem Gegner dann Möglichkeiten zum Attackieren boten.
Diese Taktik wirkte sehr gut. Plötzlich musste Coleman mehr für seine Punkte arbeiten und von Ballwechsel zu Ballwechsel bemerkte ich wie seine Fitness und Qualität nachließen. Ich selber jedoch spielte sehr ruhig und konterte ganz trocken und unkompliziert. Ab dann wendete sich das Blatt, Ben haderte mit dem Schiedsrichter, wurde langsamer und frustrierter. Die nächsten 3 Sätze gingen schließlich klar mit 11/6, 11/5, 11/6 an mich.
Nach insgesamt 79 Minuten Spielzeit gelang es mir also die Partie noch erfolgreich umzudrehen.
Ich hätte durchaus Möglichkeiten gehabt das Match klarer zu gewinnen, doch zum Glück gelang es mir schlussendlich noch meine Leistung zu steigern.
Mein nächster Gegner Piedro Schweertmann (NED, WRL 108) hatte im Gegensatz zu mir eine leichtere Auftaktpartie, was sich am nächsten Morgen bezahlt machen sollte.
Schon um 11 Uhr war das Viertelfinale angesetzt, nachdem ich um 21:45 Uhr Vorabend vom Court ging. Ich war bestimmt nicht spritzig und kräftig wie sonst, jedoch zeigte ich zu wenig Gegenwehr gegen das schnelle, druckvolle und körperbetonte Spiel des Holländers. Meist immer nur hinten nach, konnte ich kaum saubere Bälle spielen um Piedro konstant unter Druck zu setzen. Weder körperlich noch spielerisch zeigte ich annähernd was ich drauf hätte. Abgesehen von meiner körperlichen Verfassung war es etwas enttäuschend, dass ich nicht mehr entgegenzusetzen hatte und es meinem Gegner so leicht machte.
Somit fliege ich mit einem lachenden und weinenden Auge zurück nach Manchester, wo am Dienstag ein Einsatz in der Premier League, der stärksten Liga der Welt, für Duffield auf mich wartet und am kommenden Wochenende die Österreichische Bundesliga wieder ansteht.
Alle Ergebnisse und Fotos von Barcelona gibt es auf der Squashsite zu finden.
Sieger wurde der Deutsche Jens Schoor nach einem 3/2 Sieg gegen Julien Balbo.