Überraschendes Aus in Brüggen
Trotz hartem Kampf aber nur schwacher Leistung gegen den Finnen Jakko Vähämaa (WRL 162) musste ich mich überraschend im Halbfinale bei den Insel Brüggen Open verabschieden. Nach einer 1/3 Niederlage ist die Enttäuschung groß, auch wenn ich alles gegeben habe war es heute einfach nicht mein Tag.
Ich fühlte mich schon den ganzen Tag über unwohl und muss zugeben noch von den Strapazen aus der ersten Runde gelitten zu haben. Ein schlechter Schlaf- und Essensrhythmus und dessen Folgen wirkten sich leider auf meine körperliche Verfassung aus und waren ausschlaggebend, dass ich mein Potential nicht ausschöpfen konnte.
Mein Gegner verlangte mir alles ab und zeigte eine starke Leistung und gewann völlig verdient. Allerdings hatte ich trotzdem meine Chancen. Den ersten Satz dominierte ich und gewann mit 11/8.
Auch im zweiten Satz war ich bis zum 6/4 der spielbestimmende Spieler. Doch ich agierte taktisch nicht gut und begann zu frühzeitig und kompliziert auf Punktgewinne zu spielen. Dies spielte dem Finnen in die Karten welcher flink unterwegs war und diese leichten Gelegenheiten sofort ausnützte.
Ich verlor den zweiten Satz noch mit 9/11 und damit auch einiges an Kraft.
Im dritten Satz musste ich versuchen wieder meinen Rhythmus zu finden und lange Rallies aufzubauen. Wie wirksam dieses Spiel ist zeigte ich mir selbst dann zu Beginn des dritten Durchgangs. Denn ich übernahm damit wieder das Kommando und ging mit 4/2 in Führung. Doch dann brach ich spielerisch und taktisch total weg und verlor die nächsten acht Punkte in Serie. Erst bei 4/10 kam ich zumindest für zwei Ballwechsel wieder ins Spiel. Den Satzverlust konnte ich aber nicht mehr verhindern.
Umso mehr riss ich mich im vierten Satz zusammen meine Taktik konsequenter und geduldiger durchzuziehen – zunächst mit Erfolg. Nach einem sauberen, geduldigen und qualitativ gutem Spiel ging ich erneut mit 7/4 in Führung. Ich hatte das Geschehen wieder voll im Griff. Aber wieder einmal schlug ich mich selber indem ich meine Konzentration abschaltete und zu früh auf Punkte aus war und Fehler machte. Dazu war mein Angriffsspiel auch nicht zwingend genug und brachte meinen Gegner damit nicht genug unter Druck. Eher im Gegenteil ging der Schuss oft nach hinten los in dem ich mich selber in eine schlechte Lage brachte.
So mühsam ich mir die Führung erarbeitete, so schnell gab ich diese aus der Hand und brachte mich damit um die Lorbeeren sozusagen. Ich machte nur mehr einen Punkt und schaffte nicht mehr die Wende.
Nach 75 Minuten verlor ich mit 11/8, 9/11, 5/11, 8/11.
Das Fazit für mich lautet, dass ich alles gegeben habe und nach dem Spiel total erschöpft war. Allerdings spürte ich, dass mein Kräfteniveau heute nicht bei 100% war und mein Unwohlbefinden bestimmt der Auslöser dafür war. Immerhin hatte ich einen klaren Vergleich zu Donnerstag als ich mich wirklich fit fühlte und körperlich noch wesentlich weiter gehen konnte und damit das Spiel auch gewann.
In weiterer Folge waren natürlich auch meine Körperspannung und meine Schlagpositionen- und Ausführungen dementsprechend schwach. Qualität und Schlagauswahl waren nicht auf meinem üblichen Niveau. Mein Gegner heute war leider zu stark um damit davonzukommen, was ich mir ehrlich gesagt nicht erwartet hatte und doch sehr überzeugt war auch mit einer geringeren Leistung immer noch zu stark für meinen Gegner zu sein. Es war einfach nicht mein Tag heute an dem ich mein gesamtes Können ausspielen konnte. Ich muss dies akzeptieren und versuche mich so gut wie möglich von den Strapazen zu erholen. Dass ich besser kann weiß ich nämlich, dass ich an einem ‚normalen Tag‘ frischer und körperlich fitter bin ebenso und mit dem Selbstvertrauen werde ich nächste Woche in Manchester beim British Grand Prix in einer ganz anderen Rolle selber versuchen für eine Überraschung zu sorgen.
Bei diesem 70.000 USD dotierten M70 erhielt ich einen Platz in der Qualifikation welche in meinem Heimverein der Northwest County League in Alderley Edge stattfindet. Die Aufgabe ist aber eine ganz Schwere, denn potentiellen Gegner sind Spieler zwischen 25 und 60 der Welt. Diesmal gelte ich aber nicht als Favorit und kann wesentlich befreiter aufspielen. Es ist meine letzte Chance in diesem Monat, nachdem ich kurzzeitig aus den Top 100 rutschte mich aber in diesem Monat aber wieder als 99. Klassierte, ein erneutes Abrutschen in der Weltrangliste verhindern kann, denn ich habe 90 Punkte aus dem Turniersieg in Brasilien 2014 zu verteidigen.
Die 1.Qualirunde findet am Mittwoch statt, am Dienstag werde ich die Auslosung dazu wissen.
Weitere Infos zu den Insel Brüggen Open gibt es auf der Turnierseite und auf der Squashsite zu finden.
Zum British Grand Prix gibt es ebenfalls eine Turnierseite mit allem Wissenswerten sowie zusätzliche Infos auf der Squashsite.