Turniersieg in Christchurch – 3/1 Finalerfolg gegen Koukal!
Es ist geschafft – mit einem 3/1 Finalerfolg gegen den topgesetzten Tschechen Jan Koukal (WRL 62) gewann ich die Christchurch Open und sicherte mir meinen insgesamt dritten Tour-Titel!
Es ist unbeschreiblich, da dieser Erfolg, wie auch meine zwei Titel zuvor, so unerwartet kam. Als Nummer drei des Turniers ging ich zumindest mit dem Ziel eines Halbfinales in das Turnier, eventuell rechnete ich mir einen Finaleinzug aus wenn alles zusammenpassen würde. Mit den beiden Topgesetzten Koukal (30 Titel) und Corren (50 Titel) wäre alles andere wohl zu ehrgeizig gewesen. In mitten dieses Feldes aber den Turniersieg zu erreichen ist umso großartiger und macht mich sehr stolz. Es war außerdem erst mein erster Sieg gegen Jan, gleichzeitig auch mein Wichtigster.
Das Spiel begann sehr ausgeglichen, wobei Jan merklich versuchte das Tempo herauszunehmen und mich Stück für Stück auszuspielen. Ich im Gegenzug versuchte wieder mein schnelles und druckvolles Spiel durchzuziehen und viele Angriffe zu starten. Es war fast eine Wiederholung aus meinem Halbfinale gegen Kashif.
Auch diesmal setzte sich das langsamere und genauere Spiel meines Gegners zunächst durch. Zu hoch war meine Fehlerquote und zu sehr durchschaubar waren meine Schläge. Ich verlor den ersten Satz mit 7/11.
Ich wusste aber wieder, dass ich prinzipiell am richtigen Weg war, ich es aber schaffen musste meine Fehler zu minimieren und mehr Variationen einzubauen um besser an dem erfahrenen Tschechen vorbeizukommen.
Langsam setzte ich mich durch und meine nun besser werdende Qualität machte sich bezahlt. Die Ballwechsel wurden immer kürzer aber auch intensiver. Ich konnte diese Intensität und das Tempo besser durchziehen und mir bei 10/7 drei Satzbälle sichern, wobei ich den letzten nützte und mit 11/9 den so wichtigen Satzausgleich herstellte.
Ich wollte auf keinen Fall erneut in einen 0/2 Satzrückstand geraten, schon gar nicht gegen einen so routinierten und eiskalten Spieler.
Außerdem gab mir dieser Satzgewinn unheimlichen Aufwind und Selbstvertrauen dieses Spiel tatsächlich gewinnen zu können.
Der dritte Satz zeigte dann, dass Jan mental und körperlich zu kämpfen hatte, da er meine Präsenz und Willen immer mehr zu spüren bekam.
Ganz klar und souverän gewann ich den Satz mit 11/3 nach nur 4 Minuten. Ich tat meinen Gegner mit den richtigen Angriffen und Kontern weh und hatte einfach immer eine Antwort auf seine Schläge mit welcher er nicht mehr zurecht kam.
Ich erwartete mir im vierten Satz eine starke Rückkehr von ihm und, dass er bestimmt nicht so leicht aufgeben würde. Dass er 30 Tour-Titel bisher gewann, begründen dies.
Jan verlangte einen neuen Ball, was laut den Regeln erlaubt ist. Mit dem neuen und schnelleren Ball erhoffte er sich womöglich die Kontrolle aus dem ersten Satz wieder zu rückzugewinnen.
Ich hielt diesmal aber wesentlich besser dagegen und wusste welches Spiel gespielt wurde. Ich dosierte das Tempo wesentlich besser und cleverer und Jan konnte seine Dominanz damit nicht erreichen. Ganz im Gegenteil, ich schaffte es immer wieder im richtigen Moment eine schnelle Tempoerhöhung zu zünden. Jan war nicht mehr der Explosivste und war spürbar müde. Meine schnellen Antritte überrumpelten ihn wahrlich und er hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Punkt für Punkt kam ich meinem Ziel näher und mit jedem weiteren Punkt wurde ich noch stärker. Als ich meinen ersten Matchball zum 11/5 verwertete, konnte ich es nicht fassen!
Nach 40 Minuten ging ich mit 7/11, 11/9, 11/3, 11/5 als Christchurch Open Sieger vom Platz.
Jan Koukal ist damit der höchstplatzierte Spieler welchen ich in einem Psa Turnier schlug. Aktuell ist er als Nummer 62 der Weltrangliste geführt.
Dieses Finale war mein viertes auf der PSA-Tour, nachdem ich mein erstes Finale 2011 im fünften Satz verlor, gewann ich die nächsten drei jeweils mit 3/1.
Mit diesem Sieg habe ich nun endgültig die Wiedergutmachung des verpassten Finales in der Woche zuvor in Adelaide geschafft!
Ich bin einfach nur überglücklich und zufrieden mit dieser perfekten Woche. Mein Auftreten, meine Spielweise, meine Einstellung und meine Konzentration war jeweils genauso wie ich es draufhabe. Ich habe einfach befreit, ohne Zweifel, ohne Ängste, einfach nach Gefühl gespielt und intuitiv stets das Richtige gemacht und mich nie von meinem Weg bringen lassen und habe es in jedem Moment genossen diesen Weg zu gehen.
In meiner Siegesrede bedankte ich mich bei den Turnierorganisatoren, den Sponsoren, meiner Gastfamilie und alle die mich diese Woche so toll unterstützt haben und ihren Teil zum Erfolg beigetragen haben. Außerdem bedanke ich mich auch bei meinen Unterstützern in der Heimat, meinen Sponsoren, Trainern und meiner Familie. Sie alle haben so viel Geduld und Verständnis um mich auf meinen Weg bestens zu unterstützen.
Nur zwei Stunden nach dem Finale saß ich bereits im Auto auf dem Weg zu meinem dritten und letzten Turnier dieser Serie in Invercargill. Es steht eine sieben stündige Autofahrt an (mit Übernachtung auf halber Strecke) den südlichsten Punkt des Landes am Programm.
Bei den mit 15.000 USD dotierten South Island Open war ich ursprünglich ungesetzt und hätte in der ersten Runde auf den als acht gesetzten Neuseeländer Paul Coll (WRL 86) treffen sollen. Nach einer Absage bin ich nun aber selber als Nummer acht gesetzt und treffe auf James Huang (TPE, WRL 106). Ein unangenehmer Gegner, aber ein bestimmt machbareres Los als ursprünglich.
Es gilt das selbe Prinzip – locker spielen und meine Leistung zeigen. Das Turnier beginnt am Donnerstag.
Mehr Infos zu den Christchurch Open gibt es noch hier.