London Open: Kurzauftritt bei 0/3 Niederlage gegen Joe Lee
Als Außenseiter ging ich in die Auftaktrunde bei den London Open gegen den Topgesetzten Joe Lee (ENG, WRL 33), dennoch hatte ich mir mehr von der Partie erwartet, konnte aber nur im letzten Satz gesagtes erreichen. Mit 0/3 war ich relativ chancenlos gegen den Lokalmatador.
Die Vorbereitung stimmte eigentlich positiv, ich konnte die Tage davor gute Matchpraxis gegen ähnliche Kaliber sammeln und hatte mir zumindest erwartet ein offenes Spiel gestalten zu können. Mit meiner Spielanlage war ich überzeugt die richtigen Mittel mitzubringen um die englische Zukunftshoffnung fordern zu können.
Ich begann im ersten Satz sehr diszipliniert und wechselte das Tempo sehr gut, spielte viele Lobs um die Angriffsmöglichkeiten meines Gegners zu minimieren. Er schien sich dadurch aber nicht sehr beeindrucken zu lassen, denn er war ebenso sehr geduldig und es kam zu längeren Ballwechseln, in denen ich dennoch weniger Spielanteile hatte und viel arbeiten musste um mich im Spiel zu halten. In Folge dessen konnte ich den Engländer nicht wirklich konstant in Bedrängnis bringen, auch weil mein Spiel womöglich zu verhalten ausgelegt war.
Immer wieder spielte sich Lee seine Möglichkeiten heraus und ich konnte dem selten genug entgegensetzen. Der Satz ging klar mit 4/11 an meinen Gegner, auch wenn ich einiges an Gegenwehr zu bieten hatte.
Im zweiten Satz wollte ich unbedingt aktiver sein. Ich hatte das Gefühl mit meinem fast nur defensiven und abwartenden Spiel keinen Durchbruch zu erlangen und auch mein Gegner hatte keine Probleme und Mühe darauf einzugehen. Ganz im Gegenteil, es hinderte ihn auf längere Sicht nicht daran sein Spiel weiterhin durchzuziehen und das Kommando zu übernehmen.
Leider ging mein Vorsatz sehr nach hinten los. Zwar war das Spieltempo nun höher, allerdings war es nun auch meine Fehlerquote. Außerdem schien es nicht der richtige Tag für mich gewesen zu sein was die Treffgenauigkeit bei meinen Angriffen betraf. Lee konnte nur davon profitieren und gab mir mit einem 0/11 die Höchststrafe als Rechnung präsentiert.
Zurück zum Start, nun galt vollster Fokus auf diesen dritten Satz. Ohne an das weitere Match zu denken, war das Einzige was mir nun noch vom Spiel blieb alles aus diesem Durchgang zu holen. Ich fand eine Mischung aus dem ersten und zweiten Satz, relativ druckvolles Basis-Spiel, Lobs unter Druck und einfache Angriffe wenn sich eine Gelegenheit ergab.
Es war eine kleine Genugtuung für mich zumindest nun im dritten Satz meine Qualität mehr zeigen zu können und damit endlich das zu erreichen was ich mir usprünglich vornahm – das Spiel offen zu gestalten. Bis zum 5/5 ging es Punkt für Punkt hin und her. Keine Frage, musste ich körperlich enorm viel investieren um diese Qualität beizubehalten und meinem technisch und spielerisch stärkeren Gegner die Stirn bieten zu können. Ich kämpfte mich bis zum Schluss des Satzes durch und ließ kein Bisschen nach. Es entwickelten sich ansehbare Ballwechsel in denen auch ich endlich teilweise das Kommando übernehmen konnte. Zwar verlor ich den Satz noch mit 7/11 und konnte das Spiel damit nicht weiter verlängern. Doch es war ein ganz kleiner Trost.
Nach 37 Minuten lautete das Ergebnis 4/11, 0/11, 7/11.
Man kann an der Spielzeit zumindest erkennen, dass in anbetracht der mageren Punkteausbeute, die Ballwechsel im Durchschnitt relativ lange dauerten und ich eine gewisse Gegenwehr erzeugen konnte welche dem Engländer es zumindest erzwang seine Punkte zum Großteil wirklich herauspielen zu müssen und ich ihm abgesehen von den Eigenfehlern im zweiten Durchgang keine großen Geschenke gab.
Damit war es kein besonders hervorragender Jahresabschluss was die PSA Turniere betrifft. Doch es sei nicht zu vergessen, dass ich mit dieser Auslosung keine Wunder erwarten durfte. Übrigens wurde mir auch schon vor zwei Jahren bei meinem letzten Antreten bei den London Open, nach erfolgreicher Qualifikation, mit Jonathan Kemp die Nummer 1 des Turniers zugelost.
Im Dezember geht es aber zumindest Abseits der PSA-Tour ereignisreich weiter. Es stehen noch Ligaeinsätze in der Northwest County League, Yorkshire League und in der Premier Squash League in England am Programm und dann auch noch ein Einsatz in der Deutschen Bundesliga! Es erwarten mich dabei sehr gute Gegner, gegen welche ich mein Können wieder zeigen werde.
Weitere Infos und Ergebnisse zu den London Open gibt es noch hier zu finden.