Knappes Aus in Edinburgh
Nach einer spannenden Aufholjagd und einem tollen Kampf musste ich mich dennoch nach 70 Minuten im fünften Satz gegen den als Nummer 9 gesetzten Waliser Emyr Evans (WRL 115) in der ersten Runde der Scottish Open geschlagen geben.
Ich erwischte keinen besonders guten Start, schaffte es aber nach kleinen Unsicherheiten mich zurückzukämpfen. Ich wehrte bei 8/10 zwei Satzbälle ab und schaffte es ins Tiebreak. Dort vergab ich selber zwei Satzbälle und verlor den Durchgang mit 13/15.
Auch im zweiten Satz startete ich schwach. Diesmal konnte ich aber den Schalter nicht mehr umlegen und verlor deutlich mit 5/11.
Ich wusste aber, dass das Spiel noch nicht vorbei war und ging mit voller Konzentration und Motivation in den nächsten Satz.
Auch diesmal lag ich schon zu Beginn 2/6 zurück. Weiterhin versuchte ich aber alles um im Spiel zu bleiben und kam Punkt für Punkt heran. Ich konnte den spielstarken Gegner in Schach halten und nun besser bewegen. Dadurch bekam ich mehr die Oberhand und war nun der dominierende Spieler. Ich holte mir diesen Satz verdient mit 11/8.
Als würde ich es nicht schon längst wissen sollen, verschlief ich auch den Start des vierten Satzes – 0/4…Ich fand aber wieder meinen Rhythmus wie im Durchgang zuvor, baute lange Ballwechsel auf, spielte geduldiger, brachte meinen Gegner durch eine bessere Genauigkeit mehr unter Druck. Es entwickelte sich ein harter Kampf und es ging Punkt für Punkt hin und her. Ich merkte, dass mein Gegner langsam die Kraft ausging und ich blieb daher am Drücker um diese Chance zu nützen. Mit 11/9 holte ich mir den Satz und schaffte damit den Ausgleich.
Endlich war ich derjenige der im Entscheidungssatz von Beginn an die Nase vorne hatte. Leider konnte ich diesen Vorsprung aber nicht nützen. Mein Gegner holte jeweils ein 4/1, 6/4 und 8/6 auf.
Speziell am Ende des Satzes als ich mit 8/6 führte lag das Spiel ganz klar in meiner Hand. Vielleicht atmete ich ein klein wenig zu viel durch was mich meine Spannung kostete. Andererseits ließ mein Gegner nicht locker, auch wenn er schon seine letzten Reserven mobilisieren musste.
Ich konnte diesen Vorteil leider nicht ausnützen und gewann enttäuschenderweise nicht mal mehr noch einen Punkt. Die nächsten fünf Punkte in Serie holte sich mein Gegner.
Damit verlor ich nach 70 Minuten Spielzeit mit 13/15, 5/11, 11/8, 11/9, 8/11.
Es war ein absolutes Déjà-vu zu unser bisher einzigen Partie 2017, als ich ebenfalls einen 0/2 Satzrückstand aufholte um danach im fünften Satz zu verlieren, damals nach 91 Minuten.
Doch ich bin nicht unzufrieden, ich habe alles gegeben und um jeden Punkt gekämpft. Das Spiel stand auf Messers Schneide und Kleinigkeiten machten den Unterschied.
Für mich war es ein positives Gefühl nach über vier Monaten Turnierpause doch wieder so gut mitgehalten zu haben. Immerhin ist der Waliser am aufsteigenden Ast und erreichte z.B. letztes Jahr bei den Austrian Open im EUROPARK Salzburg das Finale.
Vielleicht hat mir aber doch auch ein bisschen diese Matchpraxis auf internationalem hohen Niveau gefehlt.
Ich bin für meine nächsten PSA Turniere also sehr positiv gestimmt, dass ich meine Leistung noch weiter ausbauen kann. Die nächsten Turniere sind im Mai bereits fix geplant – die West of Ireland Open (Galway, Irland, 11.000 USD) und die Sekisui Open (Kriens, Schweiz, 11.000 USD). Und am 5.Juni geht es bei den Austrian Open im Rahmen der Austrian Squash Challenge um Weltranglistenpunkte.
Weitere Infos und Fotos zu den Scottish Open gibt es auf der Turnierseite zu finden.