Knappes Aus im Viertelfinale in Lille
Leider schied ich im Viertelfinale beim PSA des Hauts de France nach einer knappen 5-Satz Niederlage gegen den an Nummer 5 gesetzten Kolumbianer Andres Herrera (WRL 149) aus. Es war ein gutes Match in dem ich definitiv auch die Möglichkeit hatte es zu gewinnen.
Es war unser erstes Aufeinandertreffen und ich wusste nicht was mich erwartet. Ich kannte meinen Gegner auch noch nicht von bisherigen Beobachtungen. Es zeigte sich, dass der Südamerikaner sehr laufstark und beinahe fehlerlos spielte. Ich musste mir also jeden Punkt hart erarbeiten.
Dies gelang mir phasenweise sehr gut, ich bewegte außerdem schnell und effizient und es entwickelten sich lange und ausgeglichene Ballwechsel. Keiner von uns beiden hatte über einen längeren Zeitraum deutlich mehr Kontrolle und ich konnte mich also nie auf einem Punktepolster ausruhen.
Der größte Unterschied zwischen uns beiden war meine mangelnde Konstanz und eine zu hohe Fehlerquote. Speziell im dritten Satz vergab ich eine Führung genau aus diesen Gründen, welche mir den Satz und womöglich das Match kosteten. Im vierten Satz zeigte ich meine wahrscheinlich beste Leistung im gesamten Spiel und es schien, als würde mein Gegner Ermüdungserscheinungen zeigen.
Seine Qualität sank und die Fehlerquote stieg und ich spürte, dass ich im Aufwind war. Daher ging ich sehr zuversichtlich in den Entscheidungssatz.
Leider konnte ich aber meinen Rhythmus überhaupt nicht fortsetzen und fand erst beim Stand von 1/9 wieder meinen Fokus. Mehr als für eine Ergebniskosmetik reichte es aber leider nicht.
Nach 72 Minuten Spielzeit lautete das Ergebnis 5/11, 11/9, 9/11, 11/5, 4/11.
Wie schon erwähnt hatte ich das Gefühl, dass ich mehr aus dem Match herausholen hätte können. Es fehlten nur Kleinigkeiten, welche aber einen großen Unterschied ausmachten. Auch ein paar äußere Umstände wie einige harte Schiedsrichterentscheidungen gegen mich und die Courtverhältnisse machten mir einen kleinen Strich durch die Rechnung.
In Summe zeigte mein Gegner aber eine sehr solide Leistung gegen welche ich nur meiner einer Top-Leistung meinerseits überzeugen hätte können. Vielleicht war es auch schon ein vorgezogenes Finale, denn im oberen Tableau schied der Turnierfavorit Ryosei Kobayashi (JPN, WRL 76) bereits aus.
Wie auch immer, ich kann mir nichts vorwerfen, ich kämpfte bis zum letzten Punkt und gab alles und es war ein schönes Gefühl mich so intensiv gespürt zu haben.
Ich freue mich schon wieder auf die nächsten Wettkämpfe. Ab September ist wieder einiges los, so trete ich zum ersten Mal in meiner Karriere beim Europacup mit meinem Team EDER Matmaker OÖ an – es ist quasi die Champions League im Squash!
Weitere Infos und Ergebnisse zum PSA des Hauts de France gibt es noch hier zu finden.