Nach einer bitteren 1/3 Niederlage gegen den Franzosen Christoph André (WRL 184) im Viertelfinale war der Traum vom Finaleinzug geplatzt. Nach einem harten Kampf über 60 Minuten hatte ich das Nachsehen.
Zunächst begann der Tag recht gut nachdem ich mein Erstrundenmatch gegen den Engländer Phil Bull klar mit 3/0 nach weniger als 30 Minuten gewann. Meine Leistung war in Ordnung und war in allen belangen besser. Ich konnte dabei Kraft für das später am Abend folgende Viertelfinale sparen.
Schon im Vorhinein war mir bewusst, dass diese Partie die Schlüsselpartie für mich werden wird. Mein Gegner ist ein aufstrebender Junge Franzose, welcher die französische Meisterschaft letzte Woche erst auf dem dritten Platz beendete. Allerdings nichts was mich einschüchterte oder verunsicherte. Ich war mir meiner Stärken bewusst und war konzentriert meine beste Leistung abzurufen.
Dies ging im ersten Satz absolut daneben. Ich war mehr Statist als aktiv im Spielgeschehen. Zu leicht ließ ich den großen Franzosen das Spiel dominieren und seine Schläge in Ruhe durchzuführen. Mit 4/11 verlor ich den Satz viel zu deutlich und mit viel zu wenig Gegenwehr.
Ich musste im nächsten Satz wesentlich aktiver werden und meinen Schlägen mehr Aussagekraft geben. Ich startete mehr Angriffe nach vorne, speziell mit geraden Stoppbällen. Dies schien meinen Gegner sehr zuzusetzen. Er bewegte sich träge und langsam. Es wirkte als, dass er sehr viel Kraft aufwenden musste um seinen großen und schweren Körper in die Ecken zu bewegen.
Meine Schlagauswahl und Durchführung war sehr gut, ich machte kaum Fehler und Tat ihm mit diesem Spiel sehr weh. Mit 11/6 konnte ich den Satzausgleich herstellen.
Der Dritte Satz begann gleich wie der vorherige. André wirkte etwas angeschlagen und müde, doch er ließ nicht locker und nützte seine große Reichweite sehr gut aus und es fühlte sich so an als wäre er überall gestanden.
Ich konnte mein Spiel nicht durchziehen und machte immer wieder viele Eigenfehler, welche ihm einen Schub gaben. Zwischedurch waren sehr Harte Ballwechsel dabei in denen er sehr viel arbeiten musste, was aber fehlte war die Konstanz dieser Ballwechsel, da ich wie gesagt immer wieder mit Fehlern einiges kaputt machte.
Ich verlor den Satz mit 5/11.
Im vierten Durchgang erwischte ich einen denkbar schlechten Start und lag schnell mit 0/4 im Rückstand. Ich konnte diesen zum Großteil wieder wettmachen und konnte auf 7/8 aufholen. Mittlerweile entwickelte sich ein brutaler Kampf, welcher auf mental hart war, denn ich wusste um den schlechten körperlichen Zustand meines Gegners und musste einen Weg finden ihm noch die letzte Substanz zu nehmen, ohne zu passiv zu spielen und auch nicht zu viel Risiko zu nehmen, doch meine Angriffe musste ich weiter durchführen.
Lieder wurde meine Fehlerquote nicht besser, das Tempo war hoch, aber meine Fehleranfälligkeit auch. Bei 7/10 konnte ich noch zwei Matchbälle abwehren und war knapp am Tiebreak dran. Lieder war dann aber Schluss und der Satz ging sehr knapp mit 9/11 verloren.
Nach 63 Minuten Spielzeit lautete das Ergebnis 4/11, 11/6, 5/11, 9/11.
Ich bin natürlich enttäuscht über das frühe Aus, doch ich gab mein Bestes und es war ein toller Kampf gegen einen sehr starken Gegner. Meine Leistung war womöglich besser als sie sich anfühlte. Ein Sieg war dennoch in Reichweite und ich sollte mehr Routine und klasse haben solche Partien nachhause zu spielen.
Es war wieder eine weitere Erfahrung für mich und freue mich schon auf eine Revanche.
Ich werde den verbleibenden Tag hier noch verbringen ehe es wieder zurück nach Salzburg und im Anschluss nach England geht.
Alle weiteren Infos und Ergebnisse gibt es noch auf der Squashsite zu finden