Gelungener Saisonabschluss mit Finale beim Pilatus Cup
Fast so gut wie meine Saison im September 2014 mit dem Turniersieg in Brasilien begonnen hatte, beendete ich diese auch mit dem Erreichen meines sechsten PSA Tour-Finale beim Pilatus Cup im Schweizerischen Kriens bei Luzern vergangene Woche. Mit einem 0/3 gegen den Lokalmatador Reiko Peter (WRL 84) verpasste ich leider meinen fünften Titel auf der Tour, konnte aber mit sehr guten Leistungen ein kräfitges Lebenszeichen abgeben und meine gute Form aus den vergangenen Wochen bestätigen.
Es waren keine einfachen Bedingungen in Kriens. Die warmen Temperaturen und die schnellen Courts liegen meinem Spiel eigentlich nicht besonders. Umso erfreulicher, dass ich es trotzdem schaffte mich gut anzupassen und gute Leistungen zu zeigen, denn auch meine Auslosung war alles andere als einfach.
Zwar war ich als Nummer zwei gesetzt, doch schon in der ersten Runde traf ich auf die Schweizer Zukunftshoffnung Manuel Wanner, welcher sehr selbstbewusst und befreit angreifen konnte und in letzter Zeit immer bessere Ergebnisse ablieferte. Mit der ehemaligen Nummer 15 der Welt John Williams als Trainer an seiner Seite bekommt er auch den nötigen Input. Mit einem 3/1 schaffte ich aber diese Hürde zum Auftakt und bekam es danach im Viertelfinale mit dem nächsten Talent zu tun.
Der Tscheche Daniel Mekbib eliminierte in der ersten Runde den auf Nummer 7 gesetzten Patrick Miescher (SUI) mit 3/0 und befindet sich ebenfalls derzeit in Hochform. Doch auch in diese Partie ging ich sehr konzentriert und setzte mich trotz verlorenem ersten Satzes noch mit 3/1 durch. Entscheidend war diesmal, dass ich mein Spiel konsequent durchgezogen habe und dabei auf meine körperliche Stärke setzen konnte.
Im Halbfinale konnte ich dann endgültig überzeugen. Ich traf auf einen alten Bekannten, Tschechiens Rekordspieler und 31-fachen Toursieger Jan Koukal, ehemals Nummer 39 der Welt! Es war sozusagen eine Revanche aus unserem Finalspiel vor fast exakt einem Jahr bei meinem Turniersieg in Christchurch, Neuseeland. Damals ging ich erstmals gegen Jan mit einem 3/1 als Sieger vom Platz und dieses Mal konnte ich mich sogar souverän mit 3/0 durchsetzen. Ein toller Erfolg nach einer ebensolchen Leistung.
Die Krönung erfolgte leider nicht, denn ausgerechnet nach meiner besten Leistung im Turnierverlauf zeigte ich im Finale meine schwächste gegen die Schweizer Nummer 2 Reiko Peter (WRL 84). Neutral betrachtet gelt Reiko als leichter Favorit, immerhin war er auch als Nummer 1 gesetzt und feierte erst zwei Wochen zuvor einen Turniersieg und zeigt sich selber sehr gut in Form derzeit. Doch in der Head-to-Head Statistik lag ich bis dahin mit 3:1 in Führung und konnte auch unsere beiden letzten Begenungen gewinnen, wenn auch jeweils mit 3/2.
Doch ich wusste, dass ich mit einer weiteren guten Leistung nach dem Titel greifen kann. Ausgerechnet jene Spielzüge, welche mir im Turnierverlauf die Siege einbrachten gingen mir nun nicht auf und jene Schläge speziell nach vorne welche ich zuvor fast millimetergenau setzte, gingen mir bei weitem nicht mehr so genau vom Schläger. Weiters war meine Fehlerquote extrem hoch wieder einmal. Dazu kam, dass mein Finalgegner diese leichtfertigen Bälle sofort in direkte Punkte ummünzte und vor heimischen Publikum eine starke Leistung zeigte und damit sich verdient den Titel holte.
Am Enttäuschendesten war aber, dass ich die Sätze allesamt zu leichtfertig abgegeben habe. Ich kam nie wirklich in das Match hinein und war am Ende nicht einmal richtig erschöpft. Mit 7/11, 7/11, 8/11 nach 34 Spielminuten war es auch mein kürzestes Spiel im gesamten Turnier. Im letzten Satz konnte ich es zumindest noch ein Bisschen spannender machen und ich bemerkte auch, dass Reikos Gegenwehr etwas nachließ und er körperlich und spielerisch erste Ermüdungen zeigte sobald ich es schaffte die Rallies in die Länge zu ziehen und meine Fehler zu minimieren. Insofern trauere ich mehr einer starken Leistung nach als dem verpassten Titel.
Doch im Rückblick war der Finaleinzug eine tolle Leistung auf welche ich wieder einmal stolz und zufrieden sein kann. Meine Formkurve ging nach einem schweren Jahresstart seit April stetig nach oben und es war damit eine schöne Bestätigung für mich.
Mit einer Fortsetzung der Leistungskurve muss ich nun aber etwas pausieren, denn damit ist meine Turniersaison beendet und nach einer kurzen Erholungspause geht es Ende des Monats mit Leistungstests und der Sommervorbereitung los.
Mit den 60 Punkten aus der Schweiz konnte ich zumindest einige der 90 zu verteidigenden Punkte aus dem Vorjahr gutmachen. Mal sehen ob es mich in den Top 100 hält. Ich mache mir aber mit solchen Leistungen keine sorgen mich in Zukunft langsam wieder an die top 80 heranzuarbeiten.
Alle Ergebnisse zum Pilatus Cup gibt es noch auf der Squashsite zu finden.
Fotos zum Finale gibt es hier.