Gelungener Auftakt in Tokio
Mit einem 3/0 Sieg gegen Chi Him Wong (HKG, WRL 183) gelang mir vom Ergebnis her ein guter Start in das Turnier. Mein Leistung war nicht sehr konstant und ich machte mir das Leben selber schwerer als nötig war.
Wie schon zuvor berichtet, war es unser erstes Aufeinandertreffen, des weiteren habe ich meinen Gegner auch bisher noch nie spielen gesehen. Es war also schwer abzuschätzen welche Taktik ich spielen soll, welche Schwächen ich bei meinem Gegner ausnützen kann etc.
Ich versuchte also von Beginn an viel Druck und Tempo zu erzeugen. Technisch schien mir mein Gegner nicht besonders stark zu sein, daher zielte ich darauf ab ihm möglichst wenig Zeit zu geben und mir dadurch Chancen herauszuspielen. Ich spielte aber etwas unsauber und unruhig und konnte mir erst ab Mitte des Satzes eine Führung herrausspielen welche ich mir nicht mehr nehmen ließ und den ersten Satz mit 11/8 gewann.
Im zweiten Satz schien ich endlich zu meinem Spiel gefunden zu haben und raste nach sehr schönen Punkten zu einer 7/2 Führung. Doch ab dann spielte mein Gegner wesentlich stärker und fand einen besseren Rhythmus. Es war nun nicht mehr so leicht zu meinen Punkten zu kommen, dazu reagierte ich auf die größere Gegenwehr nicht richtig indem ich zu ungeduldige spielte.
Ich spielte eine schlechte Qualität und machte viele, sehr ärgerliche Eigenfehler. Ich verabsäumte es den Sack sofort zuzumachen und so wurde es zum Ende noch spannend. Ich musste einen 8/9 Rückstand aufholen und schaffte es dabei rechtzeitig wieder meine Konzentration und Qualität zu finden und gewann den Satz noch mit 11/9.
Im dritten Durchgang hatte ich zu Beginn einen schweren Hänger, spielerisch und körperlich. Ich kämpfte mich von Ballwechsel zu Ballwechsel, ohne souverän zu sein. Bei 3/4 zog mein Gegner ohne viel Gegenwehr von mir auf 10/5 davon. Womöglich brauchte es diese aussichtslose Situation um mich zu entspannen und dadurch wieder mehr Energie zur Verfügung zu haben.
Ich spielte sehr befreit auf und dachte nur von Punkt zu Punkt. Und genauso Punkt für Punkt kam ich immer näher ran. Ich erspielte mir diese Punkte sehr schön und schaffte es tatsächlich das Tiebreak zu erreichen. Dort holte ich mir mit dem sechsten Punkt in Folge gleich meinen ersten Matchball. Doch erst den dritten konnte ich zum 14/12 verwerten.
Nach 35 Minuten ging ich mit dem Ergebnis von 11/8, 11/9, 14/12 als Sieger vom Platz.
Ich war froh eine Verlängerung des Spiels vermieden zu haben. Es ist immer wichtig möglichst wenig Energie, speziell in den ersten Runden zu verbrauchen.
Phasenweise spielte ich sehr gut und konnte mein gewohntes Spiel zeigen. Allerdings habe ich noch kleine Abstimmungsprobleme mit dem Court und konnte meine Qualität nicht konstant genug bringen. Dadurch brachte ich mich selber immer wieder in Bedrängnis.
Dies muss ich morgen besser hinbekommen und bin mir dabei auch sicher einen besseren Rhythmus zu finden nach dem ich das erste Match in den Beinen habe.
Im Viertelfinale treffe ich auf Tom Ford (ENG, WRL 92). Es wird unser fünftes Aufeinandertreffen sein, im Head-to-Head steht es 2:2. Zweimal spielten wir heuer bereits gegeneinander. Zunächst verlor ich im April in Südafrika mit 1/3, im Mai konnte ich mich in der Schweiz mit 3/2 durchsetzen.
Ich erwarte mir also ein sehr schweres Spiel gegen den aufstrebenden jungen Engländer. Ich weiß wie ich das Spiel angehen muss. Ich muss sehr aktiv sein und stets meine Angriffe setzen auch wenn dies für mich körperlich sehr intensiv sein wird.
Eine spannende Aufgabe also, am Samstag um 16:45 Ortszeit (8:45 in Österreich) gehts los.
Weitere Infos und Ergebnisse gibt es wieder hier zu finden