Finale in Helsinki verpasst – 1/3 Niederlage gegen Masotti
Wie auch schon in Calgary zu Beginn des Jahres musste ich mich dem Franzosen Baptiste Masotti (WRL 167) geschlagen geben, diesmal mit 1/3 und verpasste so das Finale beim Helsinki Summer Challenger.
Ich hatte mir viel Vorgenommen, speziell dem Franzosen mehr Paroli zu bieten als im Februar. Ich war sehr überzeugt, dass mir dies gelingen würde und hatte mich gut eingestellt.
Leider kam es aber ganz anders. Ich ließ mich wieder total vom aggressiven Angriffsspiel des Franzosen überrumpeln und spielte nur eine ganz schwache Qualität, sodass ich erneut nichts entgegenzusetzen hatte und zusätzlich sehr viele Fehler wieder machte. Der erste Satz war so mit 2/11 sehr schnell vorbei.
Ich musste im zweiten Satz aufwachen und wesentlich mehr Präsenz mit meinem Spiel zeigen. Es gelang mir vom ersten Ballwechsel meine Genauigkeit klar zu steigern und konnte meinen Gegner damit entscheidend neutralisieren. Seine Angriffe waren nicht mehr so effektiv, fehleranfälliger und ich fand einen besseren Spielrhythmus durch längere Ballwechsel. Verdient konnte ich mit 11/6 den Satzausgleich herstellen.
Die Marschroute war damit klar – weiterhin mit einer guten Qualität Masotti entgegenzuwirken und einer einfachen Spielweise meinen Gegner etwas den Nerv zu ziehen. Es war aber wie verhext, der dritte Satz war eine Kopie des ersten Satzes. Völlig unerklärlich war meine Qualität und Länge eigentlich nicht existent und mein Gegner hatte wieder leichtes Spiel seine dominanten Angriffe durchzuführen. Zusätzlich gab ihm dies noch mehr Selbstvertrauen, was meine Situation nicht leichter machte. Mit 3/11 verlor ich den Durchgang erneut deutlich.
Ich musste nun alles in diesen vierten Satz reinhauen. Ich sammelte all meine Konzentration und Energie um mir wenigstens mit einer guten Leistung gerecht zu werden. In Folge dessen entwickelte sich ein ähnlicher Spielverlauf wie im zweiten Satz. Ich konnte den Ball länger und sicherer im Spiel halten,
Masottis Angriffe entschärfen und wieder mehr Selbstvertrauen aufbauen.
Es wurde endlich zu einem spannenden Match indem wir uns beide richtig matchten. Immer wieder konnte ich mit langen Ballwechseln meinen Gegner sehr viel zum Laufen bringen und dabei immer öfter das bessere Ende für mich finden, doch prompt folgten Eigenfehler welche vieles dieser Arbeit zunichtemachten. Beim Stand von 6/7 gelang es mir mich mit drei Punkten in Folge auf 9/7 abzusetzen. Zwei schwache Ballwechsel später stand es aber schon wieder 9/9. Mein Gegner war dabei schon körperlich offensichtlich sehr angezählt.
Ich versuchte nach jedem Rückschlag aber wieder an meinem Spiel festzuhalten, da ich spürbar nahe an der Wende lag. Ich sicherte mir somit mit 10/9 den ersten Satzball. Nachdem ich diesen vergab sicherte ich mir nach einem weiteren Marathonballwechsel bei 11/10 einen weiteren Satzball. Und wieder setzte ich einen Stop-Ball ungehindert ins Tief. Ein weiterer ‚halber‘ Eigenfehler meinerseits bedeutete Matchball gegen mich. Der Franzose zeigte was Effizienz bedeutete und verwertete gleich den Ersten mit einem ‚Black-Out-Return‘ beinahe boden-auf ins untere Out ging…
Nach 50 Minuten Spielzeit lautete das Ergebnis damit 2/11, 11/6, 3/11, 11/13.
Alleine der letzte Satz dauerte etwa 20 Minuten, doch eigentlich sollte die Taktik genau umgekehrt sein, nämlich mit längeren und kräfteraubenden Spielabschnitten zu Beginn des Matches mir eine Basis zu legen.
Denn eines ist klar, körperlich war ich wesentlich fitter, doch wenn es so knapp am Ende eines Satzes hergeht, spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle welche Spielentscheidend sind. So waren z.B. Masottis Angriffe äußerst stark gespielt und meine Fehlerquote einfach unakzeptabel. Steht so ein Satz aber zu Beginn eines Matches wird er das komplette weitere Spiel beeinflussen.
Leider kam ich zu spät auf Touren, denn dieser letzte Satz machte im Nachhinein richtig Spass, da es von uns beiden ein toller Fight war, für den ich tagtäglich trainiere und mich den ganzen Sommer vorbereitet
besser umzusetzen. Zusätzlich muss ich ernsthaft an meiner Fehleranfälligkeit arbeiten, welche mir so immer wieder im Weg stehen wird.
Die nächste Gelegenheit habe dazu am Donnerstag wenn ich beim Insel Brüggen Open, einem weiteren Challenger 5 Turnier an den Start gehe. Diesmal bin ich als Nummer zwei gesetzt und treffe in der ersten Runde auf einen Qualifikanten.
Alle Ergebnisse und Infos zum Helsinki Summer Challenger gibt es noch hier sowie auf der Squashsite zu finden.