Erste Runde in Valencia mit viel Kampf überstanden
Mit viel Kampf und etwas Glück zog ich ins Viertelfinale beim PSA Valencia ein. Gegen den Irländer Sean Conroy (WRL 166) machte ich mir aber selber das Leben enorm schwer und somit wurde das Spiel zur Zitterpartie, welche ich mit 12/10 im fünften Satz für mich entschied.
Ich hatte generell kein besonders gutes Gefühl schon im Vorfeld des Turniers. Die vielen Reisen und Turniere brachten mich aus meinem Rhythmus und mir fehlte dieser auch in meinen Trainings zur Vorbereitung. Doch ich versuchte das Beste daraus zu machen und mich zumindest vor Ort noch so gut wie möglich einzustellen. Jede Trainingseinheit half mir auch und es war zumindest eine Steigerung zu erkennen.
Ich begann relativ gut, spielte sehr druckvoll und übernahm gleich das Kommando. Allerdings war ich sehr unkonsant, auf zwei gute Ballwechsel folgten zwei Fehler, so ging es bis zum 9/9 dahin. Bei 10/9 vergab ich einen Satzball und musste schließlich sogar zwei Satzbälle abwehren. Für den dritten reichte es leider nicht mehr und ich verlor den ersten Durchgang mit 12/14.
Es lag eigentlich nur an mir mehr aus dem Spiel und aus meinen Möglichkeiten zu machen, daher ärgerte mich der Umstand, dass ich so viele unerzwungene Fehler machte und unnötige Fehlentscheidungen traf.
Im zweiten Satz zeigte ich wie es tatsächlich aussehen sollte. Ich agierte ruhiger und spielte einfacher und vor allem mit mehr Plan. Dadurch war der Leistungsunterschied von uns beiden klar zu erkennen und ich konnte mit 11/3 relativ problemlos den Satzausgleich herstellen.
Es wäre aber nicht ich, wenn ich diesen Rhythmus von Beginn an des nächsten Satzes mitnehmen könnte. Nach einer Serie von krassen Eigenfehlern lag ich 1/7 hinten. Erst das war der Auslöser, dass ich meine sieben Sachen zusammenpackte und endlich wieder mein Spiel spielte. Ich kam Punkt für Punkt heran und fühlte mich immer sicherer. Leider reichte es nicht ganz und ich verlor den dritten Satz mit 9/11.
Nun durfte ich mir nichts mehr erlauben, denn das würde das Aus bedeuten. Ich bewies mir aber das Gegenteil – 3/7 Rückstand im vierten Satz – die selben katastrophalen Fehler. Da der Rückstand diesmal aber um zwei Punkte weniger waren als im Satz zuvor schaffte ich es aber tatsächlich noch den Satz zu drehen und mit 11/9 zu gewinnen! Wie schon erwähnt machte ich es mir selber nicht gerade einfach.
Als wäre dieses nervenaufreibende Spiel nicht schon genug, lag ich auch im fünften Satz mit 2/5 hinten. Nun entwickelte sich aber ein echter Kampf zwischen uns beiden. Niemand überließ dem anderen nur das Geringste, niemand ging mehr zu viel Risiko ein, wobei ich immer besser ins Spiel wieder kam und immer mehr Kontrolle übernahm. Endlich konnte ich in Führung gehen und auf 10/7 stellen. Doch auch das war mir anscheinend noch nicht genug gewesen und musste im Tiebreak mit viel Zittern nochmal zurückkämpfen und war daher extrem erleichtert den Satz und damit das Match hauchdünn mit 12/10 zu gewinnen.
Nach 65 Minuten lautete das Ergebnis 12/14, 11/3, 9/11, 11/9, 12/10.
Es war kein schönes Gefühl heute auf dem Platz zu stehen. Es kostete mich sehr viel Überwindung, viele Nerven und Energie. Mein Gegner war sehr unangenehm zu spielen, unorthodox, hatte viel Spielwitz und erwischte sehr viele Bälle. Allerdings war meine Verfassung heute einfach nicht ausreichend um mehr an den Tag zu legen. So gesehen, habe ich 100% aus mir herausgeholt, was mich dann doch wieder freut.
Für morgen kann ich westenlich entspannter und positiver in die Partie gehen. Mein Gegner, der an Nummer drei gesetzte Ägypter und ehemaliger Juniorenweltmeister Karim El Hammamy (WRL 69) ist im Viertelfinale der klare Favorit, setzte sich in seinem Spiel aber auch erst in fünf Sätzen durch. Die Chancen sind bestimmt da und ich bin überzeugt mich auch morgen wieder steigern zu können.
Das Spiel findet um 18 Uhr statt. Weitere Infos zum Turnier gibt es auf der Turnierseite (spanisch), auf der PSA Homepage sowie auf der Squashsite zu finden.