Endstation in Kuala Lumpur gegen Adnan
Kein Vorbeikommen gab es für mich im Viertelfinale bei den Royal Lake Open in Kuala Lumpur gegen den auf Nummer zwei gesetzten Malayen Mohd Nafiizwan Adnan (WRL 33). Zwar versuchte ich mich mit aller Kraft zu wehren, musste mich aber mit 0/3 geschlagen geben.
Ich fühlte mich vom harten Auftaktmatch gegen Reiko Peter relativ gut erholt und war top motiviert für diese Partie.
Das Match beganndamit, dass mich Adnan gleich in der ersten Rallie durch die Mitte abschoss, worüber ich nicht sehr glücklich war. Doch danach kam ich relativ gut ins Spiel und versuchte das Tempo und den Rhythmus immer wieder zu wechseln und mit eher gefühlvollem Angriffsspiel den sehr stark gebauten Malayen etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ein zu hohes Tempo liegt seinem Spiel zu sehr, daher lobte ich sehr viel und wollte ihn nicht sein Spiel aufziehen lassen, so gut es zumindest ging.
Diese Taktik funktionierte einigermaßen, es mangelte etwas an meiner Genauigkeit, doch bis zum 6/6 war dieser Satz sehr offen. Ein paar unsaubere Ballwechsel und etwas mehr Druck von meinem Gegner änderten dies aber und ich verlor den ersten Satz mit 7/11.
Der zweite Satz entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Meine Genauigkeit, vor allem im Spiel nach vor verbesserte sich und ich konnte mit gefühlvollen Stops den Lokalmatador immer wieder in Bedrängnis bringen. Es ging sehr eng dahin, zunächst ging ich leicht mit 8/6 in Führung, dann 9/7, schließlich musste ich bei 9/10 einen Satzball abwehren, welcher nicht der letzte sein sollte. Denn im Tiebreak sicherten wir uns beide weitere Satzbälle, wobei ich einmal unglücklich bei eigenem Satzball, eine Let-Entscheidung gegen mich bekam. Wir spielten im Tiebrak fast einen zusätzlichen Satz, denn erst beim Stand von 18/19 verwertete Adnan seinen xten Satzball zum 18/20.
Ich spürte Adnan die große Belastung am Ende dieses Satzes an, er musste sehr hart arbeiten, gerade im vorderen Bereich des Courts, wenn auch ich natürlich schon sehr am Limit war, doch meiner Ansicht nach war ich leichtfüßiger und konnte dieses Spiel eventuell länger durchziehen.
Nach diesem Marathon-Satz war es enorm wichtig im nächsten Durchgang sofort wieder Anschluss zu finden.
Doch dies ging ziemlich in die Hose, körperlich relativ gut erholt, hatte ich technisch leider gröbere Mängel und verpasste den Start komplett und lag mit 0/5 zurück. Wie gesagt war es mehr eine technische als körperliche Schwäche und mein Gegner nützte diese Chancen stets sehr druckvoll aus. Mehr als Ergebniskosmetik war leider nicht mehr möglich und musste den Satz mit 3/11 abgeben.
Das Endergebnis lautete: 7/11, 18/20, 3/11 nach 50 Minuten.
Ein langes und hartes Match, wobei ich nicht zu unzufrieden bin mit meiner Leistung. Der zweite Satz wäre sehr schön gewesen zu gewinnen, um zu sehen wie sich das Match danach entwickelt hätte. Es ist bestimmt keine Schande gegen ‚Wan‘ zu verlieren, auch wenn ich mir etwas mehr ausgerechnet hatte. Spielerisch und technisch konnte ich einfach nicht ganz mithalten, vor allem gelang es mir nicht gut genug Wan mehr von der Mitte in die Ecken zu verdrängen, weil diese Bewegungen dem 83 Kilo schweren Malayen mit der Zeit immer schwerer fallen und er gerne mit seinen druckvollen Schlägen das Spiel aus der Mitte dominiert.
Nun schreibe ich zumindest 65 Punkte für die Weltrangliste an, bei einem derzeitigen Schnitt von 42 Punkten eine leichte Verbesserung für mich.
Nun steht nächste Woche noch ein weiteres Turnier vier Flugstunden nördlich von Kuala Lumpur in Macau statt. Bei diesem International 50 Turnier mit 50.000 USD Preisgeld starte ich in der Quali um wertvolle Punkte zu holen. Ab 26.Oktober starte ich außerdem noch in der Quali bei den World Championships in Manchester!
Alle weiteren Ergbnisse und Infos zu den Royal Lake Open gibt es hier zu finden.