Endstation im Halbfinale bei den Finnish Open
Nach einer guten Leistung musste ich mich dem Engländer George Parker (WRL 169) im Halbfinale bei den Finnish Open in Mikkeli mit 1/3 geschlagen geben. Die Chancen waren da, leider nützte ich sie nicht alle.
Ich startete sehr gut in die Partie, machte von Beginn an Druck und versuchte ein hohes Tempo zu gehen. Ich verwertete meine Chancen sehr effizient, der Engländer hatte Probleme mit meinem schnellen Spiel und konnte seine Stärken nicht besonders ausspielen. Leider verabsäumte ich es beim Stand von 10/8 den Sack zu zumachen und vergab auch im Tiebreak noch einmal einen Satzball. Mit 11/13 ging der erste Satz an meinen Gegner.
Ich ließ mich aber nicht zu sehr beirren, der erste Satz war sehr intensiv und im zweiten Satz fand ich einen vielleicht sogar noch besseren Rhythmus. Ich zog auf 4/1 davon, doch von da an zog ich mein Spiel nicht durch bzw. übertrieb es mit meinem Angriffsspiel. Meine Fehlerquote stieg und durch die vielen und zu frühen Versuche nach vorne zu spielen bekam mein Gegner mehr Möglichkeiten mich auszuspielen. Dabei zeigte er immer mehr sein Können und verwertete diese Kontermöglichkeiten meist eiskalt.
Ab da an war ich meistens hinterher, ich kämpfte zwar um jeden Ball und bewegte mich sehr schnell aber es reichte leider nicht ganz und mit 7/11 musste ich auch den zweiten Satz abgeben.
Aber ich glaubte natürlich weiterhin an meine Chance, denn phasenweise zeigte ich was ich drauf habe und, dass ich mit meinem Spiel dem Engländer ernste Probleme bereiten kann.
Der dritte Durchgang verlief dann sehr ausgeglichen, die Ballwechsel waren weiterhin sehr intensiv und wir beide mussten viel arbeiten. Ich hatte aber das Gefühl mit diesem Spiel meinem Gegner mehr Schaden anrichten zu können – wenn die Genauigkeit und Fehlerquote angemessen bleibt. Und das blieb auch diesmal so. Ab Mitte des Satzes startete ich eine tolle Serie, spielte mir die Punkte schön heraus und verwandelte diesmal meinen ersten Satzball sehr schön zum 11/7.
Ich war nun wieder voll in der Partie und hatte noch mehr Biss. Ich konnte den Rhythmus gut in den nächsten Satz mitnehmen, welcher ähnlich ausgeglichen wie der vorige Satz begann. Leider verlor ich aber meine Qualität diesmal ab Mitte des Satzes und versuchte es zu sehr mit der Brechstange. Angriff folgte auf Angriff, zum Teil mit den richtigen Schlagentscheidungen aber zum Großteil wahrscheinlich wäre ein konservativer Spielaufbau besser gewesen.
Ich brachte Parker nicht mehr konstant von der Mitte weg und war immer etwas hinterher. Ich war weiterhin sehr flott unterwegs, aber es war meist eine Frage der Zeit bis mein Gegner einen Winner schlug. Zu leicht machte ich es ihm und diese Situation nützte die noch vor sechs Monaten Nummer 71 sehr abgeklärt aus.
Nach 45 Minuten Spielzeit lautete des Endergebnis 11/13, 7/11, 11/7, 5/11.
Eine in Summe ordentliche Leistung und eine Niederlage gegen einen Gegner der sehr stark einzustufen ist, gegen den ich aber auch gezeigt habe, dass ich nicht so weit weg bin. Ich bin sogar der Meinung, dass ich spielerisch auf Augenhöhe bin, meine Konstanz und meine Konzentration aber zu viel auf und ab verläuft und in Summe das Niveau nicht halte. Denn es gibt immer zu lange Phasen gegen solche Spieler in denen ich zu schnell und leichtfertig meine Punkte hergebe, dann aber wieder voll dabei bin.
Ich wäre sehr überrascht, wenn George Parker das morgige Finale gegen Jami Äijanen nicht gewinnt. Als weiterer kleiner Trost gilt für mich, da ich letztes Jahr bei den Finnish Open bereits in der ersten Runde ausschied, dass ich ab 1.Februar in der neuen Weltrangliste einen neuen persönlichen Punkterekord anschreiben werde. Exakt 60.1 Punkte wird mein Schnitt betragen – so hoch wie noch nie zuvor. Ob es aber auch zu einer Ranglistenverbesserung reicht ist aber offen!
Weitere Ergebnisse und Infos zu den Finnish Open gibt es auf der Squashsite, der PSA World Tour Homepage und auf meiner Facebook Seite.
Morgen Abend geht es wieder zurück nach Salzburg wo ich mich auf die nächsten Einsätze vorbereiten werde.