Ein Wochenende – 6 Ligaspiele – 2 Länder
Am vergangenen Wochenende spulte ich einige Reisekilometer zweck diversen Ligaspielen ab.
Am Freitag und Samstag trat ich mit meiner Mannschaft SC80 in der Österreichischen Bundesliga an, Freitags in Wr. Neudorf, Samstags in Innsbruck. Danach ging es direkt per Flugzeug nach Budapest wo am Sonntag insgesamt drei Matches im Ungarischen Ligafinale am Programm standen. Dabei wurde mein Einsatz für ALBA Shekesfehervaraus taktischen Gründen geheim gehalten, leider vergebens, denn um bittere zwei Einzelpunkte reichte es nicht zum Meistertitel.
Dennoch war es für mich persönlich ein recht erfolgreiches Wochenende. Am Freitag traten wir auswärts gegen den Rekordmeister und Tabellenführer Wr. Neudorf an. Dabei traf ich auf den erfahrenen Neuseeländer Kashif Shuja, welcher derzeit die Nummer 83 der Welt ist, und ein bestes Ranking von 36 bereits inne hatte. Erst im Dezember spielte ich gegen ihn bei den Imet Open in Bratislava, wo ich mit 1/3 verlor. Doch diesmal hatte ich das bessere Ende für mich und setzte meinen guten Erfolgslauf mit einem 3/2 Sieg weiter fort.
Ich startete sehr stark und hatte von Beginn an die Kontrolle im Match. Ich spielte beinahe Fehlerfrei und mit sehr guter Qualität. Des weiteren war ich bemüht das Tempo hochzuhalten und Kashif körperlich weh zu tun (in Form von intensiven Rallies). Dies geling mir sehr gut, auch wenn Kashif, nachdem ich den ersten Satz sehr klar mit 11/3 gewann, im zweiten Satz deutlich stärker spielte. Ich konnte auch in diesesm Durchgang die Oberhand behalten und mit 11/9 den Satz gewinnen.
Zu Beginn des dritten Satzes war ich voll auf Kurs die Partie sicher nachhause zu spielen. Ich führte bereits mit 4/1 und 5/3 und fühlte mich auch sehr gut. Plötzlich verlor ich meine Konzentration total und überließ Kashif binnen wenigen Minuten sieben Punkt ein Folge. Es war sehr kurios wie ich so krass den Faden verlor. Zum Glück fand ich in den letzten Rallies wieder besser in meinen Rhythmus zurück. Auch wenn ich den Satz mit 6/11 verlor, war ich im vierten Satz wieder besser konzentriert und konnte von Anfang an wieder dagegen halten.
Allerdings spielte Kashif in diesem Satz wohl seine beste Leistung im Match. Ich war teilweise mit seinen sehr schwer zu lesenden Schlägen chancenlos. Meine Genauigkeit ließ etwas nach und der gebürtige Pakistani nützte diese Gelegenheiten eiskalt aus. Mit 8/11 ging der Satz an meinen Gegner.
Im fünften Satz ging es dann hin und her, Punkt für Punkt. Beide machten wir ein paar Fehler, allerdings gab es auch viele hart umkämpfte und sehenswerte Rallies. Bei 6/6 gelang es mir mich etwas abzusetzen und einen zwei-Punkte Vorsprung zu erarbeiten. Beim Stand von 8/6 ließ ich mir die Gelegenheit nicht mehr nehmen und konnte den Sack sensationell zu machen. Mit 11/8 ging der fünfte Satz nach exakt 60 Minuten Spielzeit zu Ende. Ein sehr schöner persönlicher Erfolg, der nur dadurch etwa sgetrübt war, dass ich mich so leicht aus dem Konzept bringen ließ und nicht schon im dritten Satz alles klar machte und des weitere, dass meine Mannschaftskollegen leider keine Erfolgserlebnisse hatten und wir daher die Begegnung trotzdem mit 1:3 verloren.
Das Match gibt es übrigens demnächst als Podcast auf meiner Homepage zu sehen.
Im Anschluss ging es schon wieder zurück nach Salzburg wo wir kurz übernachteten und dann am nächsten Morgen schon weiter nach Innsbruck zum West-Derby mussten.
Dort wartete unser Tabellennachbar, welcher uns erst am Abend zuvor aufgrund eines Sieges über Oberösterreich überholte. Daher wollten wir uns natürlich unbedingt wieder vorbeikämpfen.
Wie schon am Freitag traten für uns Adam, Rehan und Sabrina neben mir an. Diese Runde waren wir etwas von einer Absagenflut verfolgt. Martin ist noch verletzt, Michael Gäde war beruflich verhindert, ebenso wie unser Urgestein Armin.
Sogesehen konnten wir zufrieden sein, dass ich dennoch ein Unentschieden erspielten. Rehan verlor gegen Simon Wieser klar mit 0/3, was eines der Schlüsselspiele für einen Sieg für uns war. Sehr erfreulich war dafür im Anschluss Adam’s toller 3/0 Erfolg gegen die Österreichische Squash-Legende und ehemaligen Staatsmeister Wolfgang Rothbacher. Er zeigte dabei seine wohl beste Leistung im Salzbuger Teamdress. Darauffolgend konnte ich mit einem weiteren 3/0 Sieg gegen den jungen deutschen Florian Silbernagel zumindest das Unentschieden sichern.
Sabrina zeigte danach gegen den Nachwuchsspieler Florian Mader eine gute Leistung, ganz für die Sensation reichte es leider trotzdem nicht.
Immerhin gab es einen Punkt, damit ist zwar die Chance auf Platz 3 dahin, doch in der Finalrunde am 20.+21. April, ebenfalls in Innsbruck gibt es noch die Chance die Tiroler abzufangen.
Noch am selben Abend ging es für meine Mannschaftskollegen wieder ab nachhause, während ich in Innsbruck in den Flieger nach Budapest stieg.
Dort fand das Ungarische Ligafinale am Programm, wobei ich für ALBA Shekesfehervar auf Position 1 engagiert war. Mein Einsatz war sehr geheim, da wir die Konkurenz damit überaschen wollten.
Allerdings hatten wir im Schlüsselspiel gegen GRIFF Budapest enormes Pech.
Wir verloren das Spiel an Position 4 klar mit 0/3, jedoch ebenso deutlich gewannen wir das Spiel an Position 2. Als nächsters musste ich gegen Ungarns Nummer eins und Nummer 77 der Welt Mark Krajsack antreten, welcher sich erst kürzlich als Sieger eines 10.000 USD Turnier aus Kish, Iran kürte.
Ich bekam das Ziel unseren Mannschaftsführers unbedingt einen Satz zu gewinnen um bei einem eventuellen 3/0 Erfolges unserer Nummer 3 mit einem besseren Satzverhältnis als Meister festzustehen.
Und es sah auch schon zu Beginn sehr stark danach aus. startete fulminant und erspielte mir eine 5/1 Führung. Danach kam Mark immer näher ran und schnappte sich den Satz noch mit 9/11.
Dafür war es im zweiten Satz dann soweit. Nach einer erneut sehr starken spielerischen und taktischen Leistung gewann ich den Durchgang mit 11/6, ganz zur freude meiner Teamkollegen. Leider war danach die Luft körperlich aber auch spielerisch herausen und ich verlor die folgenden beiden Sätze doch sehr deutlich mit 4/11 und 1/11, was mich doch etwas ärgerte. Dennoch war meine Leistung wieder sehr stark.
Und dann passierte das, mit dem keiner rechnete. Unser Mannschaftsführer und ehemalige Nummer 1 von Ungarn András Török traf auf im letzten Spiel auf Marton Szaboky, gegen welcher András noch nie einen Satz verlor (laut meinen Mannschaftskollegen). Doch diesmal war es soweit, András gewann ’nur‘ mit 3/1 und daher mussten die Einzelpunkt eausgezählt werden.
Dabei stellte sich heraus, dass wir um lächerliche zwei Einzelpunkte zurücklagen. Dies war natürlich sehr bitter für uns alle, denn im Falle eines Meistertitels wären wir für den Europapokal der eurpäischen Mannschaftsmeister qualifiziert gewesen.
Somit muss auch ich weiterhin auf einen Mannschaftstitel warten. Am Montag Morgen flog ich dann wieder nach England wo ich ebenfalls in den Ligabetrieb wieder einsteigen werde und auch mein Training weiter fortsetze.
Es wartet ein dichtes Programm auf mich in den nächsten Wochen auf mich, mit der Staatsmeisterschaft, wo ich meinen sechsten Titel erringen will und damit zum Allzeitrekord von David Huck aufschließen könnte. Im April starte ich beim meinem nächsten PSA Turnier, den West Of Ireland in Galway, einem 10.000 USD Challenger 10 Turnier, wo ich kurioser Weise gleich wieder in der ersten Runde auf den Dänen Rasmus Nielsen (WRL 88) treffe, welcher erneut auf Nummer 3 bei diesem Turnier gesetzt ist. In Salzburg habe ich ja gezeigt, dass ein Sieg möglich ist, daher freue ich mich auch schon auf diese Partie.
Des weiteren starte ich Mitte April noch bei den Northern Ontario Championships, einem 15.000 USD Challenger 15 Turnier im kanadischen Sudbury, Ontario in der Qualifikation an, wobei ich als Nummer 1 in der Qualifikation gesetzt bin und daher voll auf einen Erfolg abziele.
Je nach Abschneiden bei diesem Turnier ist ein Antreten bei der Bundesliga Finalrunde noch fraglich.
Alle Infos zu meinen Einsätzen gibt es wie immer auf meiner Homepage nachzulesen.