Bittere 2/3 Niederlage gegen Kandra nach 2/0 Führung

Wieder einmal gab es kein Vorbeikommen beim Deutschen Raphael Kandra (WRL 79) – wieder einmal musste ich mich mit 2/3 geschlagen geben, diesmal trotz 2/0 Satzführung. Damit ist für mich bei den NSA Open in Pretoria im Halbfinale Endstation.

Es soll wohl noch nicht sein, bei unseren bisherigen vier PSA Begegnungen, verlor ich die letzten drei jeweils in fünf Sätzen. Auch heute blieb mir ein Sieg verwehrt. Ich war eigentlich recht gut von meinem Viertelfinalspiel vom Vortag erholt und fühlte mich auch gut am Court.

Dennoch begann ich ein Bisschen zu zögerlich und Raphael hatte mehr Spielanteile. Ich versuchte genauer zu spielen und kontrollierter, während der Deutsche versuchte Tempo zu machen. Ich lag mit 7/10 zurück, konnte aber dank dem taktisch richtigem Spiel den Satz noch umdrehen und mit 12/10 gewinnen.

Es war ein Auftakt nach Maß für mich und in der ähnlichen Weise ging es im zweiten Satz weiter. Ich spielte sehr genau und kontrollierte nun das Tempo so gut, dass mein Gegner mehr Fehler machte und mit meinem Defensiv-Spiel ebenfalls unter Druck kam. Ich hatte die richtige Dosierung zwischen Angriff und Verteidigung. Ich fühlte mich sehr stark und ließ nicht viel anbrennen und gewann diesen Satz mit 11/7.

Ich lag nun mit 2/0 in Führung, doch ich wusste, dass Raphael noch einmal Gas geben wird. Und so war es auch. Obwohl ich darauf vorbereitet war, schaltete ich ab und entspannte mich zu sehr. Ich ruhte mich fast schon auf diesen 2/0 Polster aus und verlor so völlig den Rhythmus.
Mein Gegner natürlich nutzte diese Gelegenheit und attackierte mehr und rückte mehr auf.
Es war nicht einmal so, dass ich besonders müde war, aber ich spielte taktisch so schlecht, dass ich mich jedes Mal selbst ins Abseits brachte und einfach keine Chance hatte entgegenzuwirken.

Die nächsten beiden Sätze verlor ich mit enorm geringer Gegenwehr mit 2/11 und 4/11.

Im fünften Durchgang war ich besser im Spiel wieder. Ich führte nun sogar 4/2. Ich fand mein Spiel, wie ich es in den ersten beiden Sätze schon durchzog. Dennoch brach ich ab diesem Spielstand wieder ein. Meine Qualität ließ sehr stark nach und ich hatte nichts mehr entgegenzusetzen und war immer einen Schritt hinterher. Satte neun Punkte in Folge verlor ich, so dass ich den fünften Satz mit 4/11 verlor.

Nach 73 Minuten lautete das Ergebnis demnach 12/10, 11/7, 2/11, 4/11, 4/11.

Ich bin etwas sprachlos, da ich es nicht ganz begreife wie ich es so weit kommen ließ, dass ich so total abschaltete. Dabei war ich mental müder als körperlich. Ich kam gar nicht in besonders lange und harte Ballwechsel, da ich mich frühzeitig schon immer selber ausspielte. Meine Konzentration und mein Wille zur taktischen Disziplin waren heute bei weitem nicht so vorhanden wie gestern. Natürlich zerrte das Match gegen Clinton mental sehr an mir, dennoch kann ich das nicht ganz als Grund gelten lassen.

Aber ich habe wieder etwas gelernt und immerhin entgegen meiner Setzung das Semifinale hier in Pretoria erreicht und zumindest ein Wenig für Wiedergutmachung nach dem Viertelfinalaus in Johannesburg gesorgt. Trotzdem hätte ich unbedingt ein zweites Semifinale oder ein Finale benötigt um meine Punkte aus dem Vorjahr komplett zu verteidigen.

Am Samstag fliege ich nach Salzburg zurück und werde dort  bis zur Mannschafts-EM mich vorbereiten.

Alle weiteren Ergebnisse zu den NSA Open gibt es noch hier zu sehen.

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