Bericht Weltmeisterschaft
Trotz einer sehr guten Leistung gegen die Malayische Nummer 2 Ivan Yuen (WRL 74), musste ich mich in vier Sätzen geschlagen geben und verpasste damit den Einzug in den Hauptbewerb bei der Weltmeisterschaft in Doha.
Ich war von Beginn an sehr fokussiert und hatte einen Spielplan welchen ich sehr gut verfolgte. Ich war aber auch locker und dennoch selbstbewusst, dass ich meinen Gegner mit einer guten Leistung besiegen konnte.
Ich erwischte einen guten Start und ging mit 4/1 in Führung. Es gelang mir aber leider nicht viel Profit aus der Führung zu erzielen und mein Gegner kam wieder ran. Danach entwickelte sich ein sehr ausgeglichenes Spiel mit langen Ballwechseln. Ich spielte sehr geduldig und eine sehr gute Qualität. Der sehr talentierte Malaye ist enorm schnell und und sehr stark mit seinen Angriffsschlägen. Ich wollte ihn daher so viel wie möglich limitieren und so simpel wie möglich spielen.
Ich konnte diese Taktik sehr gut und sehr diszipliniert umsetzen. Dennoch sah es fast so aus als würde ich den ersten Satz verlieren als ich bereits 7/10 zurücklag. Ich setzte mein Spiel aber weiter fort und ließ nicht nach und konnte alle drei Satzbälle abwehren, um bei 11/10 meinen ersten Satzball selber direkt zum Satzgewinn zu verwerten.
Nun galt es diesen Rhythmus und diese Disziplin im weiteren Spiel fortzusetzen. Ich wollte alles daran setzten um meinen Gegner für seine Punkte arbeiten zu lassen und mir selber meine Punkte sehr geduldig herauszuspielen. Meine Qualität war weiterhin sehr gut und Ivan verunsicherte dies merklich. Seine Fehleranfälligkeit war höher als meine und er traute sich weniger zu attackieren da ich ihm nur kaum die Möglichkeit bot und meine Konter ihn wiederum unter Druck setzten.
Nach einem sehr engen Spielverlauf ging der zweite Satz aber mit 11/8 an meinen Gegner.
Ich war aber weiterhin auf einem sehr guten Weg und konnte mit der richtigen Qualität weiterhin meinen Gegner alles abverlangen.
Leider war der Beginn des dritten Durchgangs nicht sehr gut und ich lag bald mit 2/6 in Rückstand. Meine Länge und Schlaggenauigkeit wurden etwas schlechter und der Malaye nützte das sofort aus. Ich schaffte es aber wieder meine Konzentration und Genauigkeit zu erhöhen und kämpfte mich langsam heran. Leider reichte es nicht mehr für den Satz, aber es half mir für den weiteren Spielverlauf zumindest meinen Rhythmus und Selbstvertrauen beizubehalten.
Der vierte Satz stellte sich im Nachhinein als die Schlüsselphase heraus. Von Beginn an waren alle Ballwechsel sehr umkämpft und es ging Punkt für Punkt hin und her. Man merkte uns beiden an wie wichtig uns es war im Spiel zu bleiben und nicht nachzulassen. Es ergaben sich wieder sehr lange Rallies in welchen wir beide sehr gutes Squash zeigten. Ich hatte vielleicht sogar noch etwas mehr Biss, doch bei 7/6 etwas Pech als ich eine 100% Chance zum 8/6 verhaute. Anstatt mich in diesem Moment entscheidend abzusetzen, stand es nun 7/7. In weiterer Folge konnte sich nun mein Gegner diesen 2-Punkte Polster sichern. Wie entscheidend dieser Vorsprung war zeigte, dass ich um genau diese zwei Punkte den Satz und damit das Match verlor, denn mit 8/11 ging der Satz an Ivan.
Damit lautet das Endergebnis 12/10, 8/11, 7/11, 8/11 nach 55 harten Spielminuten.
Ich muss aber sagen, dass ich jede Minute am Platz sehr genoss und es wirklich Spaß machte eine so gute Leistung zu zeigen. Das Ergebnis, der Spielverlauf und die Spieldauer unterstreicht wie eng es herging. Man sollte sich von Ivans Weltranglistenposition nicht irren lassen, erst letzte Woche besiegte er in der Malayischen Meisterschaft die Nummer 35 der Welt Mohd Nafiizwan Adnan.
Es schmerzt aber etwas, dass meine starke Leistung nicht belohnt wurde. Andererseits will ich das Positive mitnehmen und versuchen dies in meine kommenden Spiele mitzunehmen und dieses Gefühl und diese Qualität und Einstellung zu reproduzieren.
Noch ein kleiner Wehrmutstropfen ist, dass Ivan Yuen den Ägyptischen Superstar Ramy Ashour zugelost bekam…
Alle weiteren Infos und Ergebnisse gibt es außerdem noch hier zu finden.