Baltimore: Top Leistung ebnet Sieg gegen Pett
Mit Bravour überstand ich die erste Runde beim Meadow Mill Athletic Club 25th Anniversary gegen den starken Engländer Oliver Pett, nach großem Kampf und starker Leistung mit 3/2. Im Viertelfinale wartet nun ein weiterer Engländer auf mich.
Es war der mit Abstand stärkste Qualifikant der mir zugelost wurde, doch ich nahm dies als großen Test und spannende Herausforderung an und war wohl auch deshalb mental enorm stark. Dank einer extrem guten Leistung konnte ich mich für die 0/3 Niederlage gegen Pett vor zwei Jahren revanchieren.
Wie gesagt war ich mental im perfekten Zustand. Respekt vor meinem Gegner aber auch die volle Überzeugung von mir selbst ließen eine meiner gefühlt besten Leistungen auf der Tour entfalten. Zu keinem Zeitpunkt des Matches wich ich von meinem Plan ab, egal wie hart die Rallies waren und wie schwer ich arbeiten musste.
Der Lohn war ein verdienter fünf-Satz Sieg, nachdem ich zwar den ersten Satz knapp mit 9/11 verlor, dieser aber ein wichtiger Grundstein für den Erfolg war.
Denn nicht nur, dass ich durch die langen Ballwechsel einen guten Rhythmus fand sondern auch meinen Gegner viel arbeiten ließ und ihm zeigte, dass es kein Spaziergang wird wie letztes Mal.
Sehr schnell zeigte mein Spiel Wirkung, denn im zweiten und dritten Satz, kam wesentlich weniger Gegenwehr des technisch und spielerisch starken Engländers zurück. Ich konnte mir jeweils eine frühe Führung erspielen und mit 11/5 und 11/6 ging ich mit 2/1 in Sätzen in Führung.
Das Ergebnis spiegelt allerdings in keinster Weise wider wie schwer ich selber für jeden Punkt arbeiten musste. Ich leistete enorme Laufarbeit und brachte damit meinen Gegner teilweise bestimmt zur Verzweiflung. Mir unterliefen kaum Fehler und mir gelang es den Ball immer wieder im Spiel zu halten.
Für diesen Einsatz musste ich etwas Tribut zollen und konnte im vierten Satz meine Qualität nicht mehr halten. Während die ehemalige Nummer 52 der Welt nochmal die Intensität und den Druck erhöhte, war ich meist nur hinterher und konnte eigentlich kaum Akzente setzen. Klar verlor ich den Satz mit 3/11.
Doch selbstverständlich wollte ich mich so nicht geschlagen geben. Nach dieser Leistung bisher wollte ich am Ende nicht wieder mit leeren Händen dastehen und mobilisierte alles was ich hatte.
Ich schaffte es wieder meinen Rhythmus zu finden und meine Qualität wesentlich zu erhöhen. Ich zeigte wieder die nötige Gegenwehr, fühlte mich körperlich wieder bereit und kämpfte um jeden Ball. Ich war mir sicher, dass das Spiel auch an Petts Kräften gezerrt hat. Er sollte um jeden Punkt alles geben müssen, so wie ich.
Beim Stand von 2/2 konnte ich mich entscheidend auf 5/2 absetzen. Nach harten Rallies zu Beginn war es wie ein Knackpunkt, die Fehlerquote meines Gegners stieg und die Genauigkeit sank. Ich gewann immer mehr an Oberhand und verwertete meinen ersten Matchball zum 11/6.
Nach 60 Minuten puren Kampf und großartiger Leistung gewann ich mit 9/11, 11/5, 11/6, 3/11, 11/6.
Ein Sieg der so einige bittere Niederlagen vergessen macht und eine Leistung die mir wieder extrem viel Selbstvertrauen gibt. Auch wenn es überschwänglich klingt und es erst die erste Runde in diesem Turnier war, war es wie eine kleine Erlösung, ein Leistungsbeweis und ein Zeichen an die Konkurrenz.
Nun heißt es regenerieren, neu fokussieren und für das Viertelfinale bestens vorbereiten. Dort wartet mit Reuben Phillips (WRL 128) ein weiterer Engländer, welcher als Nummer 8 hier gesetzt ist.
Es ist unser erstes Aufeinandertreffen und ich bin schon sehr gespannt was mich erwartet. Reuben ist ein sehr dominanter Spieler, aber physisch nicht in bestem Zustand. Es wird also wieder einmal darauf hinauslaufen den längeren Atem zu haben und ihn nicht sein Spiel spielen zu lassen.
Dieses Spiel ist diesmal tatsächlich hier im Livestream am Donnerstag ab 21 Uhr in Österreich live mitzuverfolgen.
Weitere Infos zum Turnier gibt es auch auf der PSA World Tour Homepage.