Aus im Viertelfinale in Tokio
Mit einer zwar besseren Leistung als am Vortag, reichte es heute im Viertelfinale beim Pro Squash Japan dennoch nicht um am Engländer Tom Ford (WRL 89) vorbeizukommen. Mit einer 0/3 Niederlage ist das Turnier für mich damit beendet.
Ich ging sehr ausgeglichen ins Spiel und begann sehr gut und druckvoll. Ich konnte mir eine 4/1 Führung erspielen, schaffte es aber nicht diese Qualität und das Momentum für den restlichen Satz mitzunehmen. Ich ließ mich immer wieder dazu verleiten zu früh nach vorne zu spielen und den Court zu öffnen. Ich brachte mich dadurch meistens in eine schlechte Position und viele Fehler waren die Folge.
Ich verlor den ersten Satz mit 6/11.
Im zweiten Satz konnte ich etwas disziplinierter bei meinem Plan bleiben. Ich konzentrierte mich mehr den Ball gerade zu halten und meinen Gegner besser zu passieren und den Ball in die hinteren Ecken zu bringen um die Ballwechsel somit geduldiger aufzubauen. Es zeigte sich sofort, dass das Spiel nun ausgeglichener war. Eine kleine Unkonzentriertheit ließ den Engländer etwas davonziehen. Ich konnte mich von 4/7 und 6/9 aber nach einem guten Spiel von mir wieder an 9/9 herankämpfen. Weiters wehrte ich einen Satzball bei 9/10 ab und sicherte mir selber einen Satzball bei 11/10. Ich konnte diesen leider noch verwerten und verlor den Satz noch mit 11/13.
Ich war aber zufrieden nun mit meinem Spiel, der Satz hätte so oder so ausgehen können. Ärgerlich war, dass ich nun aber mit 0/2 zurücklag und nich ausgleichen konnte.
Ich wollte nun diesen Rhythmus in den dritten Satz mitnhemen. Doch schon von Beginn an war Tom immer einen Schritt voraus und meine Schlagqualität war nicht so gut wie ich es konnte. Es war daher auch keine Wende mehr im Spiel möglich und ich verlor auch den dritten Satz mit 5/11.
Damit lautete das Endergebnis 6/11, 11/13, 5/11 nach 36 Minuten.
Das Fazit lautet, dass ich einfach nicht genau genug spielte, vor allem schaffte ich es nicht den Ball konstant genug lange bis ganz in die hinteren Ecken zu spielen. Dazu kam, dass ich viel zu früh eine Entscheidung suchte und viel zu fehleranfällig war.
Zwar war es eine wesentlich bessere Leistung als gestern, aber ich konnte sicher nicht mein ganzes Potential ausschöpfen. Es wäre mit Sicherheit mehr möglich gewesen, zumindest ein knapperes Spiel zu erzeugen. Trotzdem muss ich zugeben, dass mein Gegner heute immer einen Schritt voraus war und sich nur schwer unter Druck bringen ließ.
Ich merkte auch, dass mir seit meiner Reise etwas die Match- und Wettkampfpraxis fehlt. In den drei Wochen hatte ich nur drei Matches was mich etwas aus dem Rhythmus brachte.
Nun werde ich noch zwei Tage in Tokio verbleiben und Tourist spielen. Danach gilt volle Konzentration auf den Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaft in Doha, Katar!
Davor habe ich noch einmal die Gelegenheit am nächsten Wochenende in der deutschen Bundesliga Spielpraxis zu sammeln, am 13.November trete ich dann in Doha in der Qualifikation an. Als potentielle Gegner gelten die Spieler Nummer 56-73 der Welt.
Kurzes Update noch zur heute erschienenen Weltrangliste. Dort rutsche ich einen Platz ab und bin nun 85. Der Ägypter Karim Darwish, selbst ehemalige Nummer 1 gab dabei seinen Rücktritt bekannt. Sein Landsmann Mohammed Elshorbagy führt die Rangliste vor Gregory Gaultier (FRA) und Nick Matthew (ENG) an.
Weitere Infos, Fotos und Ergebnisse gibt es hier sowie auf der Turnierseite zu finden.