Auftaktpleite in Pakistan
Wie schon in Rotterdam, musste ich mich auch bei meinem zweiten PSA Turnier der Saison in Peshawar, Pakistan schon in der ersten Runde beim CAS International aus dem Bewerb verabschieden. Nach einer 1/3 Niederlage gegen Farhan Mehboob (PAK), heißt es nun volle Konzentration auf Malaysien.
Es war wie erwartet ein schweres Spiel, die ehemalige Nummer 16 der Welt und aktuell auf Platz 114 zurückgefallene Lokalmatador präsentierte sich zwar nicht von seiner stärksten Seite, doch es reichte um sich sehr knapp gegen mich durchzusetzen.
Ich wollte das Spiel so lange wie möglich gestalten, während mein Gegner sehr viel attackierte und sein gutes Händchen zeigte. Ich hatte aber einen guten Start im ersten Satz und führte mit 6/4. Allerdings waren wir beide recht fehleranfällig und hatten keinen guten Rhythmus. Danach unterliefen mir drei unglückliche Eigenfehler und Farhan nützte dies aus und machte den Sack zu. Mit 7/11 ging der erste Satz an meinen Gegner.
Im zweiten Satz erwischte ich einen schlechten Start und lag schnell mit 1/5 hinten. Es gelang mir aber besser ins Spiel zu kommen, doch wirklich konstant unter Druck konnte ich den Pakistani nicht bringen. So geschah es, dass ich bereits aussichtsllos mit 6/10 zurücklag. Ich änderte mein Spiel etwas und begann selber mehr die Initiative zu übernehmen. Ich versuchte die Bälle mehr in alle Ecken zu verteilen und ihn speziell vorne auszukontern. Denn gerade die schnellen Bewegungen nach vorne zerrten an ihm.
Punkt für Punkt kam ich näher, Farhan wurde spürbar unsicherer und ich konnte sogar auf 10/10 ausgleichen. Leider konnte ich diesen Lauf im Tiebreak nicht fortsetzen und verlor den Satz noch mit 10/12.
Diese Spielweise gab mir aber mehr Zuversicht und Selbstvertrauen für den nächsten Satz. Ich wusste, dass wenn ich dieses Spiel konstanter durchziehe ist noch alles möglich. Farhan wirkte schon etwas langsamer und konnte im dritten Satz auch nicht mehr das Tempo mitgehen.
Ich spielte sehr trocken und überlegt, konnte ihn mit meinen Bällen besser passieren und selber mehr attackieren. Ich fand einen sehr guten Mix und eine gute Schlagauswahl, sodass der Satz klar mit 11/4 an mich ging. Mein Gegner wirkte körperlich nun angeschlagen, doch ich musste weiter zulegen.
Im vierten Satz startete Farhan wie aus der Pistole geschossen. Er zog das Tempo noch einmal enorm an und attackierte sehr früh. Ich musste dieser Angriffswelle entgegenhalten und wusste, dass der Pakistani dieses Tempo nicht durchhält. Es gelang mir diese Phase zu überstehen, ohne dass Farhan davonzog. Es ging Punkt für Punkt hin und her, bis zum 9/9. Das Spiel wurde nun sehr hart, mit langen und intensiven Ballwechsel und mehreren ‚Lets‘. Farhan kam zum Matchball bei 9/10, welchen ich abwehren konnte. Einen weiteren im Tiebreak bei 10/11 konnte ich leider nicht mehr verteidigen und der letzte Satz ging mit 10/12 verloren.
Nach 55 Miniuten lautete das Ergebnis 7/11, 10/12, 11/4, 10/12.
Wie Niederlagen eben so sind ist auch diese für mich bitter. Auch wenn mein Gegner von Weltformat ist, hatte ich die Chance mich durchzusetzen. Ich fühlte mich gut und eigentlichspielerisch wieder in jener Form wie vor dem Sommer. Leider brauchte ich zu lange um mich während des Spiels auf meinen Gegner und den Court einzustellen, was eigentlich spätestens im ersten Satz schon geschehen sollte.
Ich gab mein Bestes und kämpfte bis zum Schluss, doch nun wird es bestimmt nicht leichter für die kommenden Turniere. Am Dienstag geht es direkt weiter nach Kuala Lumpur, Malaysien, wo ich bei einem weiteren Challenger 15 Turnier, den Royal Lake Club Open im Hauptbewerb starte. Dabei treffe ich auf einen weiteren Lokalmatador, Ivan Yuen (MAS, WRL 69).
Ich habe immerhin eine Woche zeit mich dort auf die Verhältnisse anzupassen und habe auf jeden Fall nichts zu verlieren. Ich werde wieder mein Bestes geben und bin natürlich weiterhin von meinen Fähigkeiten überzeugt auch diesen Gegner herausfordern zu können.
Alle weiteren Ergebnisse gibt es noch hier zu finden