Hauptbewerb in Islamabad knapp verpasst
Nach einem spannenden Spiel gegen Israr Ahmed (PAK, WRL 141) verpasste ich leider ganz knapp den Einzug in den Hauptbewerb beim CAS International in Pakistans Hauptstadt Islamabad.
Im Vergleich zu gestern war es bestimmt eine deutliche Leistungssteigerung, dennoch fühlte ich, dass ich heute nicht mein ganzes Potential abrufen konnte. Ich hatte vor allem mit dem sehr abwechslungsreichen Spiel meines Gegners Probleme und tat mir schwer seine Schläge vorauszusehen. Ich konnte teilweise nur mit stauen zusehen welche Bälle er von seinem Schläger wie aus dem Nichts zauberte. Immer wieder schaffte er es außerdem mit unerwarteten Richtungswechseln und geschickten Schlägen gegen den Lauf mich am falschen Fuß zu erwischen. Da ich mich nicht so flink bewegte wie gewohnt, konnte ich dies mit meiner Schnelligkeit nicht ausgleichen.
Den ersten Satz verlor ich zu leichtfertig und schnell, mein Gegner konnte zu leicht punkten, bei zu wenig Gegenwehr meinerseits. Mein Spiel war zu ungenau leider.
Im zweiten Satz spielte ich eine deutlich bessere Qualität, leider aber nur bis zum 4/4, danach verlor ich meine Konzentration etwas und der Pakistani nützte das mit seinen ständigen Angriffen sofort aus und gewann damit auch den zweiten Satz.
Es war schwer mich auf das sehr auf Angriff ausgerichtete Spiel anzupassen, da ich kaum einen Rhythmus fand. Ich konnte im dritten Durchgang aber meine Genauigkeit wieder etwas erhöhen und schaffte es damit mich selber mehr in aussichtsreiche Positionen zum angreifen zu bringen. Mein Gegner musste nun sehr viel arbeiten und offensichtlich machte ihm das körperlich zu schaffen. Nach fast perfektem Spiel ging der Satz klar an mich und ich war nun wieder voll im Spiel.
Der vierte Satz begann aber leider gar nicht so wie es notwendig wäre um dem Pakistani weiterhin unter Druck zu halten. Meine Genauigkeit ließ sehr nach und die Angriffe seinerseits waren wieder besonders gefährlich. Als ich bereits mit 4/8 hinten lag spielte ich endlich wieder mein Spiel, einfach und effizient. Mit viel Lockerheit kam ich Punkt für Punkt heran, zog sogar auf 9/8 vorbei und sicherte mir mit 10/9 sogar einen Satzball. Dann entwickelte sich ein toller Kampf, keiner von uns wollte nur den geringsten Raum dem Gegner überlassen und sich in schlechte Position bringen, keiner wollte ein unnötiges Risiko eingehen. Die Ballwechsel dauerten sehr lange und kosteten uns beide viel Kraft. Nach zwei weiteren vergebenen Satzbällen musste ich sogar einen Matchball abwehren ehe ich den Sack mit einem ‚Stroke‘ zum 15/13 doch noch zumachte.
Ich hatte nun vollen Elan, welcher aber scheinbar in der Satzpause verloren ging. Ein katastrophaler Start kostete mich womöglich das Match. Ich schenkte meinem Gegner quasi eine 1/6 Führung! Erst ab diesem Punkt kämpfte ich mich wieder zurück, machte fünf der nächsten neun Punkte, doch so eine Führung im fünften Satz lässt sich auf diesem Niveau keiner mehr nehmen. Mit 6/11 verlor ich damit den entschiedenen Satz und somit das Match.
Nach 57 Minuten lautete das Ergebnis 6/11, 8/11, 11/2, 15/13, 6/11.
Zusammenfassend bin ich natürlich unglücklich die Qualifikation knapp verpasst zu haben und damit die Chance auf sehr gute Punkte aber auch die Möglichkeit auf eine weitere Chance auf mehr und zumindest ein weiteres Spiel auf top Niveau zu haben.
Doch ich habe mich sehr toll zurück gekämpft und mir damit zumindest noch ein gutes Spiel ermöglicht in dem ich gegen einen guten Gegner trotz ansehnlicher Leitung verlor und vieles aus mir herausholen konnte. Auch die Zuschauer würdigten meine Leistung und meinen Einsatz. Trostpunkte und ein kleines Taschengeld machen meine Heimreise ebenso leichter wie zwei freie Tage mit meiner Familie. Ich erwarte mir für die Dezember-Rangliste eine leichte Verbesserung. Danach werde ich noch einmal alles mobilisieren in mir um bei meinem letzten PSA Einsatz heuer Ende des Monats in Valencia einen tollen Jahresabschluss zu haben.
Weiter Infos und Ergebnisse gibt es wieder auf der PSA Homepage und auf der Squashsite zu finden.