3/0 Finalsieg in Brasilien über Pezzota bedeutet 4.PSA Tour-Titel!
Mit einem 3/0 Erfolg gegen den Argentinier Rodrigo Pezzota (WRL 194) feierte ich in Pocos de Caldas, Brasilien meinen vierten PSA Tour-Titel im fünften Finale.
Ich war schon vor dem Endspiel sehr positiv gestimmt, doch in einem Finale kann alles passieren. Mein Gegner zeigte im Verlaufe des Turniers ebenfalls starke Leistungen und warf die Nummer 2 und 5 aus dem Bewerb.
Doch auch heute war meine Konzentration und Fokus ganz auf meine Stärken gerichtet und ich versuchte einfach nur mein Spiel durchzuziehen. Ich wusste, dass ich mit meinem druckvollen und schnellen Spiel bei meinen Gegnern viel Schaden anrichten kann und so war es auch heute.
Zu Beginn des ersten Satzes versuchte ich sofort Tempo zu machen und meinem Gegner einfach keine Zeit zu geben. Ich war teilweise zu hektisch, doch die Taktik funktionierte und ab 3/3 konnte ich mich absetzen und den ersten Satz nach etwa 15 Minuten mit 11/5 gewinnen.
Dies war schon eine sehr gute Basis für das restliche Match. Der Argentinier schien tatsächlich mit dem Tempo und Druck etwas überascht und überfordert gewesen zu sein. Im zweiten Durchgang änderte er seine Spielweise etwas und begann selber mehr zu attackieren und nützte dabei auch seinen großen Körper ein um mich auszublocken.
Die Spielweise welche er nun aufzog war nicht astrein, doch ich versuchte mich spielerisch durchzusetzen und mich dennoch auch körperlich zu behaupten. Ich konnte das Spielgeschehen und meinen Gegner weiterhin gut kontrollieren und eine 8/4 Führung aufbauen. Für einen kurzen Moment wurde es noch einmal kritisch, als mein Gegner auf 6/8 herankam, doch ich ließ nichts mehr anbrennen und gewann den Satz mit 11/6.
Im dritten Satz verschlief ich den Start ähnlich wie im Semifinale. Ich überließ meinem Gegner zu sehr die Initiative welcher nun mehr Zeit hatte seine Schläge zu spielen und mich in Bedrängnis brachte. Ich lag schon fast etwas aussichtslos mit 2/6 bzw 3/7 zurück, doch erst dieser Rückstand weckte mich noch einmal auf und ermöglichte es mir mein geduldiges und sauberes Spiel wiederzufinden. Und promt änderte sich das Momentum und ich übernahm sofort wieder die Kontrolle. Ich merke unmittelbar wie ein Schalter in Rodrigos Kopf sich umlegte und meinen Widerstand spürte und nicht mehr so leicht seine Punkte machen konnte. Tatsächlich gewann ich die nächsten sieben von achte gespielten Ballwechseln und konnte mir bei 10/8 zwei Matchbälle sichern.
Die Stimmung war mittlerweile am Kochen, die etwa 200 Zuschauer sorgten für eine riesen Stimmung und wollten einerseits ihren Erzfeind aus Argentinien am Verlieren sehen und eine andere Gruppe wollte noch mehr Squash sehen. Letzteres wurde auch kurzfristig erfüllt, da ich meine beiden Matchbälle nicht verwerten konnte. Damit bekam mein Gegner auch nochmal einen Motivationsschub, doch ich blieb ganz ruhig, und diese Ruhe war bestimmt ein entscheidender Faktor, warum es mir gelang noch in diesem Satz den Sack zuzumachen. Den dritten Matchball bei 11/10 verwandelte ich schlussendlich zum 12/10.
Nach 50 Minuten holte ich mir den Titel mit dem Ergebnis 11/5, 11/6, 12/10.
Es war gerade zum Schluss ein äußerst hartes Spiel, welches auch körperlich sehr schwer für mich war. Schon im zweiten Satz spürte ich einen kleinen Einbruch, doch speziell im dritten Satz wusste ich, dass auch bei meinem Gegner bestimmt die Kräfte noch mehr hinüber sein müssen. Dieser Gedanke gab mir noch einen extra Schub an Einsatz und Wille um den dritten Satz zu drehen.
Ich bin nun sehr, sehr glücklich nach meinen nicht nur vierten Titel im fünften Finale, sondern gleich mein zweiter in diesem Jahr!
Es war wie die perfekte Woche für mich, schon die Vorbereitung, die Planung für das Turnier, der Turnierverlauf selbst und natürlich meine Leistung und Einstellung passten ideal zusammen. Als Nummer eins gesetzt in ein Turnier zu gehen bringt einiges an Druck mit sich, welchen ich aber überhaupt nicht verspürte. Ich wollte mich einfach nur auf meine Leistung konzentrieren und mein bestes Squash spielen, anstatt zu sehr ergebnisorientiert zu denken.
Nach der Siegerehrung gab es noch TV-Interviews so wie etliche Fotos, welche ich noch auf meiner Seite online stelle. Anbei gibt es schon einmal einen kurzen Vorgeschmack.
Weitere Infos und Ergebnisse sollten hier noch zu finden sein.
Wie immer geht ein großer Dank wieder an alle meine Unterstützer und Familie, es freut mich zumindest einen kleinen Teil zurückgeben zu können.
Viel Zeit zum Feiern bleibt leider nicht, dann schon am selben Abend ging es drei Autostunden südlich nach Sao Paolo wo ich am Montag Nachmittag nach England fliege und dann noch am Dienstag nur wenige Stunden nach meiner Ankunft in der Northwest County League an den Start gehe und auf keinen geringeren treffen werde als meinen Salzburger Bundesliga-Teamkollegen Andy Whipp.
Interessantes Detail, auch am Tag darauf treffen wir in der Yorkshire League aufeinander!