2 Matchbälle vergeben – knappes Aus im Halbfinale in Uster
Viel knapper kann es wohl nicht gehen! Nach 69 Minuten Kampf musste ich mich im Halbfinale gegen den Deutschen Valentin Rapp (WRL 128) im Entscheidungssatz mit 10/12 geschlagen geben. Dabei wehrte ich zunächst 2 Matchbälle gegen mich ab und nützte widerum 2 Matchbälle zu meinen Gunsten nicht.
Wie erwartet war es ein sehr enges und hart umkämpftes Spiel. Ich fühlte mich sehr gut und startete mit viel Kontrolle in die Begegnung. Nach dem ersten Satzgewinn mit 11/5, verlor ich in der Folge leider an Qualität, was hauptsächlich an meiner Konzentration und meinen Eigenfehlern lag.
Ich verabsäumte es mein Spiel konsequent durchzuziehen und attackierte zu früh und viel. Dadurch unterliefen mir auch zu viele Fehler und so ließ ich meinen Gegner besser ins Spiel.
Zwar konnte ich am Ende der Sätze zwei und drei jeweils wieder besser in meinen Rhythmus finden, doch es war im Endeffekt zu spät und verlor beide Sätze mit 8/11.
Dafür konnte ich ab dem vierten Satz wieder von Beginn an zu meinem Spiel finden. Es entwickelte sich eine wirklich spannende Partie. Wir beide waren läuferisch gut unterwegs und neutralisierten uns gegenseitig.
Beim Stand von 9/10 und 10/11 konnte ich dann 2 Matchbälle abwehren und nutze bei 12/11 gleich meinen ersten Satzball um einen Entscheidungssatz zu erzwingen.
In diesem sah es so aus, als hätte ich die Oberhand. Genauso fühlte ich mich auch. Beim Stand von 6/3 fühlte ich mich sehr stark und war der Meinung das Spielgeschehen in meiner Hand zu haben. Leider schaltete ich genau dann ab und verlor die nächsten drei Punkte enorm schnell und einfach.
Es dauerte wieder bis ich mich fing, doch erneut gelang es mir einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten. Beim Stand von 10/8 hatte ich es wiederholt am Schläger den Sack zu zu machen. Speziell beim ersten Matchball hatte ich mehrere Chancen den Punkt zu machen. Im Endeffekt unterlief mir aber erneut ein Fehler. Auch den folgenden Matchball konnte ich nicht verwerten.
Ein weiterer sehr einfacher Fehler im Tiebreak öffnete die Tür zum Sieg für meinen Gegner, der nun seinen dritten Matchball zum 12/10 nutzte.
Nach 69 Minuten Spielzeit verlor ich somit 11/5, 8/11, 8/11, 13/11, 10/12.
Die vielen Fehler kosteten mich das Match, ganz eindeutig. So lange ich meine Konzentration und Disziplin aufrecht hielt war ich auf dem richtigen Weg und meine Qualität passte. Allerdings waren diese Qualitäten zu unkonstant, was den entscheidenden Unterschied ausmachte.
Allerdings war es ein wirklich toller Kampf in dem ich alles geben konnte. Es hätte auch anders ausgehen können, daher kann ich mir nich viel vorwerfen. Es war sehr zufriedenstellend einen Wettkampf mit dieser Intensität zu bestreiten und drei meiner vier Spiele gewonnen zu haben, wobei ich mich von Runde zu Runde steigerte. Immerhin spielte ich seit Weihnachten kein PSA-Turnier mehr! Während viele meiner Gegner in den letzten Wochen an einigen Turnieren in deren Heimat- und Nachbarländern teilnehmen konnten, war mir dies nicht möglich. Leider gibt es abgesehen von den durch mich organisierten Austrian Open kein weiteres PSA-Turnier in Österreich, obwohl es inzwischen so viele heimische PSA-Spieler wie schon lange nicht mehr gibt!
Ich hoffe sehr, dass es ein Umdenken in der Squashszene und es in naher Zukunft mehr Möglichkeiten für Tuniere in Österreich gibt. Die mangelnde Spielpraxis war bestimmt mit ein Grund warum bei meiner Leistung das eine oder andere Prozent fehlte.
Nun heißt es wieder trainieren – mit der Ungewissheit wann der nächste Turniereinsatz bevorsteht. Eine nicht leichte Aufgabe was die Trainingssteuerung und Motivation betrifft.
Alle weiteren Infos zur Sylvester Trophy gibt es auf der Homepage der PSA World Tour zu finden.
Das Finale zwischen Ryosei Kobayashi (JPN, WRL 70) und Valentin Rapp (GER, WRL 128) kann um 14 Uhr vie LIVESTREAM mitverfolgt werden. Auch mein Halbfinalspiel kann dort nachgesehen werden.